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Selektive Behandlung von unterschiedlichen Zügen beim Bahnhofshalt in der EV


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H e l p ! ! !

Liebe Community,

Mein Appell um Hilfe richtet sich an alle von Euch, die geübt im Umgang mit der EV sind.

Auf meiner Anlage habe ich auch schon einige Aufgaben erfolgreich damit lösen können. Jetzt aber drohe ich zu scheitern.

Es geht darum, das Verhalten unterschiedlicher Zugtypen beim automatischen Stopp und Wiederanfahren am Bahnhof zu steuern. So soll ein IC-Zug kürzer halten als ein anderer Personenzug. Ich möchte dies über eine "Bedingung" im Zuge eines "Ereignisses" regeln. Aufgrund der Beschreibung in der Wiki soll man dies z.B. mit einem "Schlagwort" lösen. Ich habe daher den bei mir laufenden IC-Zugmaschinen das "Schlagwort" "Intercity" zugeteilt. Trotz tagelanger Bemühungen ist es mir bisher nicht gelungen, die Befehlsformel so zu gestalten, dass die IC-Züge herausgefiltert werden.

In der beigefügten schematisierte Testanordnung sollen die IC-Züge nach 10 sec. Verzögerung ihre Fahrt fortsetzen. Andere Züge sollen dagegen 30 sec. warten. Außerdem sollen letztere das Licht des Kontrollschalters auf rot umschalten. Bei meinen diversen Probeläufen ist es letzten Endes so, dass beide Fahrzeugtypen die rote Lampe auslösen und die längere Wartezeit absolvieren müssen. Dies bedeutet für mich, dass die IC-Züge nicht als solche erkannt werden.

Wer hilft mir, die richtige Formulierung für die "Bedingung" zu finden?

Vielen Dank im voraus

Derrick

IC-Test wg Bahnhofstopp.mbp

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vor 43 Minuten schrieb Derrick:

Wer hilft mir, die richtige Formulierung für die "Bedingung" zu finden?

Ich will es gerne versuchen, Derrick

Du prüfst in deiner Bedingung, ob der ICE 4  Triebkopf das Schlagwort "Intercity" hat, egal, wer dein Schaltgleis betritt.
Du musst stattdessen prüfen, ob das auslösende Fahrzeug dieses Schlagwort hat. Du willst doch den untersuchen, der da gerade ankommt.

1716961198_SchlagwortUnterscheidung.jpg.85e724ecd42d550905078933e0632153.jpg

 

Außerdem steht deine Variable "Intercity"  in beiden ICEs auf Typ Zahl und hat den Wert 1.
Da musst du bitte per Zahnrad den Typ auf "Schlagwort" ändern

Hier ist die korrigierte Fassung:     IC-Test korrigiert.mbp
Ich habe auch den ersten Befehl so geändert, dass er nicht mehr alle Fahrzeuge stoppt, sondern nur das eine, welches das Schaltgleis betritt

Viele Grüße
Götz

Bearbeitet von Goetz
Anlage hinzugefügt
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Hallo Frank und Götz,

beiden von Euch lieben Dank für die rasche Unterstützung.

Die überarbeitete Version meiner Testanlage funktioniert ausgezeichnet, und ich werde dies jetzt auf meine große Anlage übertragen. Ich hätte früher fragen sollen. Ich hätte mir viel Zeit und Mühe erspart. Aber ich bin ja Rentner und habe Zeit. Und außerdem lernt man eine Menge dabei.

Grüße

Derrick

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Hallo Frank,

danke für den Versuchsaufbau. Ich stehe noch ganz am Anfang von der Realisierung automatischer Vorgänge. Daher war es so wichtig, eine Lösung für die Zugselektion zu finden. Aber es ist durchaus möglich, daß ich auf Parameter aus Deinem Muster zugreife. Ich will allerdings nicht unbedingt eine vollautomatische Anlage erreichen, der man am Ende nur noch zuschauen kann. Aber gewisse Routinen möchte ich schon zeitweilig der Automatik überlassen.

Gruß Derrick

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auf Vollautomatik stehe ich auch nicht, aber ich baue eine Anlage erstmal so, dass sie vollautomatisch läuft und füge dann in die EV für bestimmte Schaltvorgänge "Handschalter" ein, damit ich wie ein "Fahrdienstleiter" aggieren kann.

Gruß Frank

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  • 2 Wochen später...

Hallo Götz,

ich muß mich noch einmal an Dich wenden:

Der Versuchsaufbau funktioniert, auch auf meiner Anlage, einwandfrei, solange ich mit einzelnen Loks fahre. Setze ich dagegen einen richtigen Zug (Beispiel: IC 4 mit 4 Wagen) ein, überfährt dieser seelenruhig (!) das Schaltgleis. Ich habe das ganze auch alternativ mit einem Gleiskontakt getestet (eine Variante, die ich bevorzugen würde, wenn möglich), das Resultat ist aber anscheinend identisch. Könntest Du bitte noch einmal hineinschauen und meinen Fehler eliminieren? Vielen Dank im voraus und schönes Wochenende!

Gruß Derrick

P.S. Anbei noch einmal der von mir weiterentwickelte Versuchsaufbau.

IC Test korrigiert erweitert2 .mbp

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vor 26 Minuten schrieb Derrick:

Könntest Du bitte noch einmal hineinschauen und meinen Fehler eliminieren?

Das mach ich gerne.

Dein Abstand zwischen Signal und Kontakt ist so kurz, dass dein ICE nicht dazwischen passt.

Wenn der ICE am Kontakt ankommt, sagt das Signal noch "Fahrt". Und der ICE befindet sich noch auf dem Kontakt des Signals.

Du musst entweder das Signal früher auf Halt schalten. Oder die Beschleunigung im Signalkontakt deaktivieren.
Oder einfach für hinreichenden Abstand sorgen:

1317667762_AbstandfrICE.thumb.jpg.43e7746465b2ac3ca778e369a841a5ad.jpg

Dann funktioniert es.

Viele Grüße
Götz

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Hallo Götz,

vielen Dank für die schnelle Hilfe! Das geht ja hier, als ob man bei einer Autopanne den ADAC ruft. Super!

Die Fehlerquelle mit dem Konflikt zwischen Gleiskontakt und Signal ist einleuchtend. Ich habe meine Versuchsanordnung nach Deinem Vorbild umgebaut. Dabei erlebte ich gestern Abend zunächst eine Enttäuschung: Alles lief wie geplant, wenn nur der ICE-Zug fuhr. Wenn ich zusätzlich die Diesellok aufs Gleis setzte, fuhr der ICE beim Gleiskontakt einfach durch. Wie ich dabei beobachtete, zeigte die Geschwindigkeitsanzeige des ICE beim Überfahren des Kontaktes eine Geschwindigkeit von 0 an und der Stoppknopf war unsichtbar. Ich habe dann einer plötzlichen Eingebung folgend vom Planungs- auf den Simulationsmodus umgeschaltet, den ich eigentlich nie benutze, weil ich die Reduzierung der Tiefenschärfe bei der Optik nicht schätze. Und siehe da, es lief. Als ich jetzt heute Mittag das Programm neu lud und meinen Test wiederholte, lief alles ohne Probleme. Könnte hier vorübergehend eine Speicherüberforderung des PC durch das Programm eingetreten sein? Ich hatte zu dem Zeitpunkt allerdings nur dieses Programm laufen und mein PC ist eigentlich sehr leistungsfähig.

Nun würde ich Dir gerne noch eine weitere Frage vorlegen: Ich hatte mir überlegt, daß ich die Steuerung meiner Depots mit der gleichen Routine regeln könnte wie die Halteintervalle im Bahnhof. In der EV die Sendung eines Zuges ins Depot zu regeln, war dank Deines Tutorials in Youtube leicht. Aber was geschieht dann? Ich habe Dir mal einen Entwurf meiner Schaltroutine (noch unvollständig wegen weiterer Unterscheidungskriterien) beigefügt. Das Problem ist: Auf welchem Gleis finden Verzögerungen und Beschleunigungen statt? Das Depot steht unter den Gleisen nicht zur Verfügung, nur das Einfahrts- und das Ausfahrtsgleis.

Für eine weitere "Rettungsaktion" wäre ich Dir sehr verbunden.

Viele Grüße

Derrick

EV Steuerung Depot.jpg

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vor 2 Stunden schrieb Derrick:

Könnte hier vorübergehend eine Speicherüberforderung des PC durch das Programm eingetreten sein?

Neee, damit hat das nix zu tun.
Dein ganzer Versuchsaufbau ist nicht sicher.
Der ist nur geeignet, die ganzen Mechanismen und Zusammenhänge etwas genauer zu erforschen.

Die unterschiedliche Darstellung im Simulationsmodus kannst du unter "Settings - Grafik" ändern.
Wenn du dort den Regler für Spezialeffekte ganz nach links ziehst, dann sehen beide Modi gleich aus. 

Spezialeffekte.jpg.f3926ff86f122a0dc90c55f635cdadb6.jpg

 

Da du bei "Geschwindigkeit zuweisen" das richtige Fahrzeug angibst, musst du bei "Gleis/Gleiskontakt" nichts auswählen.
Entweder sprichst du ein bestimmtes Fahrzeug an einem beliebigen Ort an. 
Oder ein beliebiges Fahrzeug an einem bestimmten Ort.

Je nachdem, was von beidem du aufgrund der Situation kennst. In diesem Fall kennst du das Fahrzeug, also musst du den Ort nicht näher bestimmen.

Viele Grüße
Götz

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Danke für Deine ausführliche Erklärung.

Sei mir nicht böse, wenn ich Dich weiterhin mit Fragen behellige. Du bist ganz offensichtlich Spezialist für diesen ganzen Bereich. Ich dagegen bin blutiger Anfänger und versuche z.Zt. , mir die erforderlichen Kenntnisse anzueignen durch Studium der Erläuterungen im Programm selbst und der Tutorials, und im übrigen mit Logik der Lösung von Aufgaben nahezukommen. Gewisse Basiskenntnisse fehlen mir verständlicherweise. Außerdem frage ich, wo möglich, so lange nach, bis ich eine Sache richtig verstanden habe.

Daher erste Zusatzfrage: Inwiefern ist mein Versuchsaufbau nicht sicher? Wenn ich ihn auf meine große Anlage übertrage, muß ich für einen reibungslosen Betriebsablauf größtmögliche Sicherheit erreichen.

Zweitens: Wenn ich den Fahrzeugtypen individuelle Startgeschwindigkeiten mitgebe, leuchtet es ein, daß kein bestimmtes Gleis mehr angesprochen werden muß. Aber was ist mit dem Eingangsbefehl "Alle Fahrzeuge auf 0". Ist damit schon das Depot bestimmt oder muß ich den Befehl bei allen Varianten wiederholen?

Dies für heute. Danke für Deine Geduld.

Schönes (Rest-)Wochenende und viele Grüße

Derrick

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Hallo Derrick,

vor 19 Stunden schrieb Derrick:

Inwiefern ist mein Versuchsaufbau nicht sicher?

Du prüfst nicht, ob der voraus liegende Streckenabschnitt frei ist. Das ist für Sicherheit im Bahnverkehr das zentrale Element.

Bahnverkehr wird durch Signale in Abschnitte unterteilt. In jedem Abschnitt darf sich maximal ein Zug befinden. 
Wenn ein Signal auf Fahrt gestellt wird, dann ist der Streckenabschnitt dahinter geprüft, frei von Hindernissen und ab diesem Moment für diese Fahrt reserviert. 

Genau für diesen Zweck gibt es im Studio "Fahrstraßen". Die nehmen dir die Streckenprüfung, das Weichenstellen und das Signalstellen ab. 

 

vor 19 Stunden schrieb Derrick:

was ist mit dem Eingangsbefehl "Alle Fahrzeuge auf 0"

Damit hältst du sämtliche Züge auf der ganzen Anlage an. So, wie es der Text besagt.
Mit einem Depot hat der Befehl überhaupt nichts zu tun.

Aber das steht bei dir nicht. Bei dir steht "Fahrzeug auf 0". Also nicht alle, sondern ein ganz bestimmtes.
Nämlich das Fahrzeug, welches das Ereignis "Zug/Fahrzeug betritt Auto Gleis 5 (2)" ausgelöst hat.

Anders gesagt: Wenn irgendein Fahrzeug in dein weißes Häuschen fährt, dann tritt damit das Ereignis ein, auf das du in der EV reagierst.
Dieses Ereignis hat zwei Auslöser:

  1. das Fahrzeug
  2. das Depot

Und wenn du in der EV sagst "Geschwindigkeit setzen"
und als Objekt für diesen Befehl den Auslöser "Fahrzeug" wählst,
dann bekommt das Fahrzeug, welches das Depot betreten hat
die neue Sollgeschwindigkeit zugewiesen.

Da das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt schon im Depot ist, passiert mit dem Befehl letztlich gar nichts. Er fällt einfach unter den Tisch. Du kannst Fahrzeugen nur dann eine Geschwindigkeit geben, wenn sie auf der Anlage sind.

Viele Grüße
Götz

Bearbeitet von Goetz
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Hallo Götz,

vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen.

Zunächst einmal bin ich sehr beruhigt. Dein Hinweis zur Sicherheit bezieht sich auf eine vollständige Anlage. Ich hatte schon befürchtet, die von mir eingesetzte Befehlsanordnung wäre per se fehlerbehaftet und unzuverlässig. Dafür habe ich auch bei weiteren Testläufen keine Anzeichen gefunden.

Daß zu einer automatisch gesteuerten Anlage ein ausgefeiltes Sicherheitssystem gehört, war mir schon klar. Ich habe das in meiner großen Anlage selbstverständlich auch berücksichtigt mit einem signalgesteuerten Blocksystem. Dies scheint auch im bisherigen Testbetrieb ganz gut zu funktionieren. Hin und wieder muß noch mal etwas nachgeregelt werden, aber das ergibt sich. Menschenleben sind ja hier glücklicherweise nicht gefährdet. Falls es Dich interessiert, als Anhang eine "Luftaufnahme" meiner Anlage und das Gleisbildstellpult. Fahrstraßen habe ich im übrigen auch schon angelegt.

Meine Depotsteuerung ging offenbar von falschen Annahmen aus. Es passierte in der Tat nichts. Nach einer Reihe von Versuchen und intensiven Überlegungen wurde mir klar, daß ich die ausgewählten Züge erst einmal wieder aufs Gleis zurückbringen mußte, bevor ich ihre Geschwindigkeit setzen konnte. Nun, ich habe es letztlich geschafft und auf meinem Testaufbau erfolgreich zum Einsatz gebracht. Hier noch einmal die Datei der Versuchsanlage. Vielleicht magst Du noch einmal über meine Befehlsabfolgen schauen, ob sie praxisgerecht sind, oder ob man sie evtl. vereinfachen kann. Ich habe derzeit nur drei Zugtypen zur Demo ausgewählt. Das könnte sich im Lauf der Weiterentwicklung durchaus noch ändern.

Soweit für heute. 

Viele Grüße

Derrick

 

Frankenstein Panorama.jpg

GBS.jpg

IC Test korrigiert erweitert2a .mbp

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Hallo Götz,

ich muß noch einmal auf dieses Thema zurückkommen.

Die selektive Behandlung der Züge funktioniert eigentlich sehr gut, allerdings mit einem "Schönheitsfehler": Alle Züge gleich welcher Kategorie ignorieren den Bremskontakt "in der Zugmitte". Ausnahmen sind einzelne Loks und gelegentlich auch kurze Züge. Das ist zwar folgenlos, weil alle durch das Ausfahrtssignal gestoppt werden (funktioniert ausnahmslos), sieht bei kurzen Zügen aber irgendwie unrealistisch aus.

Nach meinen Erfahrungen mit Fahrstraßen können diese offenbar Stoppbefehle "überbieten", also die Ausführung verhindern, wie Du mir an meinem ersten Testaufbau gezeigt hast. Ich stelle mir das so vor, daß die Fahrstraße wie eine große Welle über eine Buhne hinweggeht. Ich habe nun meinen Aufbau auf solche möglichen Stellen überprüft. Zunächst habe ich dafür gesorgt, daß die Eingangsfahrstraßen nicht mehr bis zum Mittelhaltepunkt gehen, sondern bereits gleich hinter der Einfahrtsweiche liegen. Dadurch sollte die "Fahrstraßenregelung" im Bereich der Mittelkontakte nicht mehr wirksam sein, wenn die Züge nicht übermäßig lang sind.

Ich füge noch einmal meinen überarbeiteten Fahrstraßentest bei. Dort habe ich das Gleis 4 so eingerichtet wie das auf meiner großen Anlage. Dem Bremskontakt am Endpunkt der Fahrstraße Ein West 4 habe ich zusätzlich die Funktion "auf 15 km/h abbremsen" zugeteilt, damit nicht etwa ein etwas zu schneller Zug den Mittelkontakt überrennt. Den Versuch, dort auch per EV-Befehl die Fahrstraße aufzulösen, habe ich im Versuch zunächst wieder aufgegeben. Es hat nichts gebracht.

Ich bin auch noch unsicher, ob bei der Befehlsfolge in der EV für die Zugselektion, in der als erste Maßnahme der auslösende Zug (alle Arten) auf Geschwindigkeit 0 gesetzt wird, bei dem dazugehörigen Gleiskontakt "alle Gleiskontakte" oder der spezifische Gleiskontakt (hier Gleiskontakt mittig 4) angegeben sein muß. Die zweite Alternative scheint mir logischer, da dieser Befehl nicht bei allen Gleiskontakten auf der Anlage ausgelöst werden soll.

Für Deinen fachmännischen Rat wäre ich Dir sehr dankbar. Übrigens, meine Ausfahrtsverwaltung für das Depot scheint auch auf der Anlage gut zu funktionieren.

Viele Grüße

Derrick

Fahrstraßentest.mbp

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Hallo @Derrick,

das sind eine ganze Reihe von Missverständnissen, die du hier offenbarst.

1. Wenn ein Zug einen Kontakt überfährt und in der EV für diesen Kontakt steht: Setze die Sollgeschwindigkeit auf 0, wenn die Zugmitte diesen Kontakt überfährt, dann legt er anschließend selbstverständlich noch eine Strecke Weg zurück, weil er ja in diesem Moment erst anfängt zu bremsen. Also musst du den Bremsweg mit einkalkulieren und den Kontakt dementsprechend weiter vorne platzieren.

2. Wenn ein Zug auf einem Kontakt steht, und in den Eigenschaften des Kontakts Beschleunigen auf 40 km/h eingetragen ist, dann wird dieser Zug auf 40 km/h beschleunigt. Das hat überhaupt nichts mit einer Fahrstraße zu tun.

3. Eine Fahrstraße ist ein Streckenabschnitt, der vor Freigabe auf Konflikte (Rollmaterial im Abschnitt, kreuzende aktive Fahrstraßen, verriegelte Weichen ...) geprüft wird. Wenn bei Aktivierung der Fahrstraße kein Konflikt vorliegt, dann werden alle Weichen für diesen Weg gestellt und das Signal am Anfang des Streckenabschnitts geht auf Fahrt. Danach tut diese Fahrstraße nichts mehr. Sie ist nur weiterhin für diese Fahrt reserviert, damit keine andere Fahrstraße aktiviert werden kann, welche mit dieser im Konflikt stünde. Vergiss bitte ganz schnell deine Vorstellung von einer Welle. Sie führt dich in die Irre! Und setze das Ende der Fahrstraße dort, wo das nächste Signal (z.B. das Ausfahrsignal) steht. Denn bis zu diesem Punkt muss der Streckenabschnitt frei sein, wenn du einem Zug die Einfahrt in diesen Abschnitt erlaubst. 

4. Züge halten real nicht in der Mitte des Bahnhofs. Der Lokführer kann vorne nämlich nicht erkennen, wann die Mitte seines Zuges die Mitte des Bahnhofs erreicht hat. Üblich ist, dass die Zugspitze an einem markierten Punkt zum Halten gebracht wird. Je nach Länge des Zuges (die dem Lokführer natürlich bekannt ist) kann das einer von zwei oder drei verschiedenen Punkten sein. (Das soll dich aber nicht davon abhalten, deine Züge in Bahnhofsmitte zu stoppen, wenn du das so haben möchtest.)

Viele Grüße
Götz

 

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Nachtrag: Dass dein ICE nicht in der Bahnhofsmitte hält, hat noch einen weiteren Grund.
Dieser ICE hat zwei Elemente mit Antrieb. Durch den Befehl wird nur einem die Geschwindigkeit 0 zugewiesen. Das andere schiebt oder zieht weiterhin. Schalte im hinteren Triebkopf bitte den Antrieb aus, dann hält der Zug abrupt über dem Kontakt an. Abrupt deshalb, weil du in der EV die IST-Geschwindigkeit auf 0 setzt. 

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Hallo Götz,

danke für Deine wieder nahezu postwendende Antwort. Gleich vorab: Problem ist gelöst!

Dein Nachtrag war, glaube ich, der Schlüssel zur Lösung. Das Nachschieben des hinteren Triebkopfes hat sowohl das weite Überfahren des Gleiskontaktes bewirkt als auch bei mir den Eindruck erweckt, eine eingestellte Fahrstraße würde sich über alle anderen Einstellungen hinwegsetzen. So bei meinem ersten kleinen Testaufbau.

Mir war zwar klar, daß alle Triebköpfe und auch Steuerwagen einen eigenen Antrieb besitzen. Ich nahm aber an, daß systemseitig der logisch vordere Triebkopf allein berücksichtigt und der andere quasi in Ruhestellung versetzt würde. Das war aber, wie ich jetzt weiß, nicht der Fall.

Den Wunsch, den Zug mittig anhalten zu lassen, hatte ich aufgrund Deines entsprechenden Tutorials. Es ist auch, trotz Deiner hier gegenteiligen Ausführung, nicht unlogisch. Natürlich verwenden die echten Bahnen Halteschilder, die dem Lokführer signalisieren, wo sein Zug zum Stehen kommen soll. Das wird aber vermutlich auch in Abhängigkeit von den Bahnsteigszugängen erfolgen, um die Laufwege für die Fahrgäste nicht unnötig zu verlängern. Bei Bahnhöfen mit Ausgängen an beiden Enden oder, wie bei meiner Anlage, in der Mitte wird das normalerweise wohl zu einem mittigen Halt führen.

Was das abrupte Abbremsen des Zuges angeht, bin ich, glaube ich, schon zu einer ganz guten Lösung gekommen, indem ich den mit 20 km/h vom Einfahrtssignal kommenden Zug bei Betreten des Zielgleises nochmal auf 15 km/h herunterdrossele. Dadurch hält er sehr sanft. Aus Deinem oben zitierten Video hatte ich bei erster Lektüre vor einiger Zeit bereits entnommen, daß man weiches Anfahren oder Bremsen beeinflussen kann. Diese Feinheiten hatte ich mir aber erst für ein späteres Stadium meines Anlagenaufbaus vorgenommen. 

Nochmals vielen Dank und - bis zum nächsten Mal?

Viele Grüße

Derrick

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  • 3 Monate später...

Hallo liebe Community,

ich möchte hiermit wieder einmal das Wissen der EV-Experten anzapfen.

Vor einigen Wochen habe ich eine EV-Schaltung entwickelt, die das selektive Anhalten und Abfahren
unterschiedlicher Zugtypen aus dem mehrgleisigen Bahnhof regeln. Ich will hier nicht verschweigen, daß ich dazu dankenswerter Weise auch einige Hinweise von Goetz erhielt.

Diese Regelung läuft seither auch recht zuverlässig. Allerdings hat sie einen Schönheitsfehler. Wenn zwei auf parallelen Gleisen wartende Züge mehr oder weniger gleichzeitig das Abfahrtssignal erhalten, wird zwar nur eine Fahrspur freigeschaltet und der Zug in Gang gesetzt. Aber auch der Nachbarzug wird gestartet und erst vom Ausfahrtsignal gestoppt. Wenn die Fahrstraße des ersten Zuges wieder geschlossen und das dortige Ausfahrsignal geschlossen wird, startet auch der zweite Zug endgültig. Das ist zwar nicht tragisch, sieht aber irgendwie nicht gut aus.

Um dies zu ändern, habe ich eine lange Reihe von Versuchen gemacht, um den gleichzeitigen Start zu verhindern. In meinem beigefügten Aufbau "Ausfahrautomatik 1a" sind die bisher besten Ergebnisse verarbeitet. Läuft meistens auch eine ganze Weile gut, bis die Abfahrtzeiten wieder gleich oder nahezu gleich sind. Dann bleibt in der Regel der zuletzt gestartete Zug liegen und reagiert weder auf Freischaltung des Ausfahrsignals noch der entsprechenden Fahrstraße.

Wer hat die Idee, wie ich das am besten regeln kann? Möglichst nicht zu kompliziert und ohne Lua. Es würde mir vielleicht schon helfen, wenn ich den Zug über Freigabe der Fahrstraße wieder starten könnte. Da liegt die Schwierigkeit, daß dies offenbar nicht läuft, wenn ich den Befehl auf den Gleiskontakt oder das Kontaktgleis beschränke. Wähle ich aber "alle Gleise und Gleiskontakte", bewegen sich alle Züge auf der Anlage.

Noch ein Problem ist bei dieser Testanlage aufgetaucht. Es fällt sicherlich auf, daß die beiden ICE-Züge nur mit je einem Triebkopf fahren. Das hat den Grund, daß ich es nicht geschafft habe, den Antrieb in dem jeweils hinteren Kopf dauerhaft auszuschalten. Nach längstens einer Runde war er wieder an und beeinflußte in unzulässiger Weise Brems- und Startverhalten des Zuges.

Vielen Dank im voraus für Eure Vorschläge.

Viele Grüße Derrick

Ausfahrautomatik1a.mbp

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