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Geschrieben

Moin,

der Bau von Brücken für einen Gleisbogen scheint eine besondere Herausforderung darzustellen. Bei der Recherche im Internet ist mir aufgefallen, dass es mit Ausnahme moderner Spannbetonbrücken scheinbar keine gekrümmten Brücken gibt. Vielleicht noch bei gemauerten Viadukten, aber auch dort werden meist gerade Rundbogensegmente im Winkel leicht versetzt aneinander gebaut, was sich auch im Modellkatalog widerspiegelt. Eine größere Spannweite erreicht man so aber nicht, zumindest nicht bei kleinen Radien.

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Bei größeren Radien, wie z.B. 2000mm in Spur N (Bild oben), scheint rein optisch eine gekrümmte Brücke vertretbar zu sein. Eine Kastenbrücke bei 700mm Radius (Bild unten) wirkt aber eher unnatürlich.

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Die foldenden beiden Bilder zeigen einen Versuch, aus verschiedenen Katalogmodellen mit verschiedener Skalierung gerade Brückensegmente zu erstellen, wobei die linke und rechte Seite längstversetzt sind, um der Anordnung der schräg zu Gleisachse aufgestellten Brückenpfeiler gerecht zu werden.

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Eine weitere Möglichkeit, die eine besonders hohe Flexibilität im oberen Gleisbereich bedeuten würde, stellt ein Überwerfungsbauwerk dar. Dabei werden mehrere kleine Tunnel versetzt angeordnet. Der obere Gleisbereich muss dann über einen Bahndamm von beiden Seiten herangeführt werden. (Bilder unten)

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Oder vielleicht doch eine moderne Spannbetonbrücke (Bild unten). Die runden Betonpfeilern (viellcht noch etwas dick) lassen sich gut zwischen den Gleisen platzieren.

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Oder mit variablen Pfeilern:

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Das sind meine derzeitigen Versuche zu diesem Thema. Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße, Berlioz

Geschrieben

Hallo Berlioz,

mit dieser Problematik war ich beim Bau meiner Gotthard-Anlage auch schon konfrontiert. Auch dort sind die meisten Brücken beim Vorbild gerade oder eben - wie Du oben bereits beschrieben hast - aus Einzelbögen "zusammengestückelt". Da meine Gotthard-Anlage aber gegenüber dem Vorbild um den Faktor 2,5 "gestaucht" ist, war ich - um den Gleisverlauf halbwegs vorbildgetreu wiedergeben zu können - auch auf das "Biegen" der beim Vorbild geraden Brückensektionen angewiesen. Was dabei herausgekommen ist, sieht man in den folgenden Bildern (alle lassen sich mittes Mausklick vergrößern):

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Mittlere Meienreuss-Brücke bei Wassen. Hier ist besteht der Hauptbogen aus mehreren Teilen. So konnten die Teile gegeneinander etwas gedreht werden.

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Kellerbachbrücke oberhalb von Wassen. Auch hier sind die Bögen aus mehreren Teilen zusammengesetzt.

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Untere Meienreuss-Brücken direkt unterhalb des Wassener Kirchleins.

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Untere Wattinger Brücke.

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Natürlich darf der Säcken-Viadukt nicht fehlen.

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Straßenbrücke über das Reusstal bei Wattingen.

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2014 hatte ich auch eine Gitterbrücke gebaut, bei der man mithilfe eines Schiebereglers die Seiten gegeneinander versetzen konnte. Diese ist im Online-Katalog unter der Content-ID 3BC6491B-451D-449C-B089-32D2D7E347EF zu finden.

Ich stimme Dir zu, dass Gitter- oder Kastenbrücken in der Kurve verlegt etwas "gewöhnungsbedürftig" aussehen. Doch bei den anderen Brückenformen lassen sich durch die Realisierung der Brücken als Spline-Modelle elegant geschwungene Brückenformationen darstellen, bei denen man dann nicht jedes einzelne Brückenelement von Hand mit leicht angestelltem Winkel anfügen muss. Allerdings sind der Realisierung solcher Spline-Modelle sehr enge Grenzen gesetzt, weil zumindest in der höchsten LoD-Stufe das Polygon-Limit bei 250 liegt.

An Vorbildern für in der Kurve verlegten Steinbogen- oder Flachträgerbrücken in Deutschland kenne ich die Pfeilerbahn zwiischen Hamburg Harburg und dem Hauptbahnhof (die gibt es in dieser Form heute leider nicht mehr) sowie die Brücken bei der Einfahrt in den Bahnhof Hamburg-Altona

Viele Grüße
BahnLand

Geschrieben

Hallo BahnLand,

den Schieberegler und somit die Möglichkeit des Verschiebens der Seiten bei Deiner Gitterbrücke hatte ich noch gar nicht bemerkt.

Deine Bilder zeigen, dass Du auf Deiner Anlage auch mit großen Radien gearbeitet hast, dann sehen die leicht geschwungenen Viadukte toll aus. Auch die Spline-Modelle verwende ich gerne. Es ist natürlich nicht möglich, die Modelle derart flexibel zu erstellen, dass diese für alle Begebenheiten verwendbar sind. Aber je moderner die Anlage ausgelegt ist, desto mehr darf auch mit Spannbeton experimentiert werden. Die Brücken im Zufahrtsbereich von Hamburg-Altona sind doch auch aus Spannbeton, oder? Wann wurden die denn errichtet? Und erkenne ich da im Sand noch einen Halbkreis vom alten Ringlokschuppen, oder täuscht das?

Naja, und wenn's modern sein soll: Freigegeben für Luftkissenzüge.

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Viele Grüße, Berlioz

Geschrieben

Hallo @Berlioz,

vor 9 Stunden schrieb Berlioz:

Die Brücken im Zufahrtsbereich von Hamburg-Altona sind doch auch aus Spannbeton, oder? Wann wurden die denn errichtet?

Beide Fragen kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich habe leider auch keine anderen Bilder dieser Brücken im Internet gefunden. Jedenfalls müssen sie schon vor 1897 gebaut worden sein. Denn auf einem historischen Stadtplan von 1897 kann man die schematisch eingezeichneten Überführungen über das BW-Gelände und die Gleise nach Kiel bereits erkennen. Ich vermute aber, dass sie ursüprünglich aus Gusseisen oder Stahl bestanden.

vor 9 Stunden schrieb Berlioz:

Und erkenne ich da im Sand noch einen Halbkreis vom alten Ringlokschuppen, oder täuscht das?

Ja, die Konturen der Doppeldrehscheibe und der Lokschuppen kann man hier noch erahnen. Wenn ich den Google-Maps-Betrachtungswinkel ein kleines bisschen nach links verschoben hätte, wäre der alte Wasserturm, der meines Wissens unter Denkmalschutz steht, noch im Bild gewesen.

Viele Grüße
BahnLand

Geschrieben

Hallo BahnLand,

die entsprechenden Überwerfungsbauwerke in Bereichen, in denen sich die Gleisanlagen in spitzerem Winkel überschneiden, sind ja immer noch vorhanden.

Ich konnte den Standort bei google in 3D öffnen. Hab auch den Wasserturm gefunden. Solche Gleisanlagen sind immer interessant.

Viele Grüße, Berlioz

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