BahnLand Geschrieben 6. März 2021 Geschrieben 6. März 2021 Hallo, im Zuge des Baus der Gleissysteme von Röwa und Ade hatte ich auch eine kleine Testanlage gebaut, in der ich die neu konstruierten Gleise testen wollte. Ich ließ einen Zug mit Doppeltraktion darüber fahren, der jede Weiche nach dem Verlassen umschaltete, um möglichst alle möglichen Fahrwege ohne händisches Eingreifen durchlaufen zu können. Dabei hatte ich beiden Lokomotiven dieselbe Geschwindigkeit zugewiesen. Nachdem die Anlage ein Weilchen in Betrieb war, fing der Zug plötzlich an zu "flattern", wobei der ganze Wagenzug hinter der Lok plötzlich aus einem ganz anderen Gleisstrang zu kommen schien. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich herausgefunden hatte, was die Ursache für dieses Flattern war: Durch irgendwelche äußeren Einfüsse (welche das konkret waren, kann ich nicht mehr nachvollziehen) hatte sich die Kupplung zwischen der ersten und der zweiten Lok gelöst, und die erste Lok fuhr dem Zug mit der zweiten Lok mit minimalem Abstand voraus, sodass die Trennung nicht offensichtlich war. Passierte der Zug nun eine Weiche, wurde das Ereignis "Zug verlässt Gleis" bereits von der ersten Lok ausgelöst, sodass die Weiche schon umgeschaltet wurde, während sich die zweite Lok noch auf der Weiche befand und der Rest des Zuges die Weiche ebenfalls noch nicht passiert hatte. Bis zur V5 des Modellbahn-Studios hätte diese Umschaltung zum "Einklemmen" der zweiten Lok und damit zum Stoppen des Zuges geführt, während die erste Lok weiter gefahren wäre. Nun scheint aber der komplette Zug hinter dem Fahrzeug, das sich während des Umschaltens der Weiche auf dieser befindet, auf jenen Pfad umgesetzt zu werden, zu welchem die Weiche umgeschaltet wurde., was nun das Flattern des Zuges bei jeder weiteren Weiche, die "stumpf" befahren wird, bewirkt. Kuppelt man die voraus fahrende erste Lok wieder an, ist dieser Effekt erwartungsgemäß wieder weg. Man kann diesen ffekt aber auch mit einem mit nur einer Lok bespannten Zug erreichen, wenn man die Weiche nicht erst nach dem Verlassen, sondern kurz nach dem Betreten der Weiche durch den Zug umschaltet. Denn dies ist ja genau die Situation, die vorherrschte, wenn die mit geringem Abstand voraus fahrende Lok der gelösten Doppeltraktion die Weiche nach dem Verlassen umschaltete. Flatternde Züge.mbp Ich habe speziell zum Nachstellen dieses Effekts die obige Anlage mit extra vielen Weichen gebaut, die von einem passierenden Zug kurz hintereinander befahren werden. Hierdurch kann man erreichen, dass der Zug innerhalb kürzerster Zeit zwischen verschiedenen Gleispfaden hin und her flattert. Die Anlage besitzt 3 Schaltknöpfe, von denen der mittlere den Zug startet. Solange die beiden anderen Knöpfe dunkel bleiben, verhält sich der Zug "ganz normal". Durch die Umschaltung der Weichen nach dem Verlassen schlägt der Zug immer wieder einen anderen Weg ein. Aktiviert man nun den rechten Knopf, wird die Kupplung zwischen der ersten und der zweiten Lok gelöst, und die erste Lok setzt sich minimal vom Zug ab. Nun flattert der Zug bei jeder stumpf angefahreren Weiche. Schaltet man den rechten Knopf wieder aus, bremst die erste Lok leicht ab, um sich wieder an den Zug zu setzen, und aktiviert auch wieder ihre Kupplung. Der Zug hört dann sofort auf, zu flattern. Entfernt man die erste Lok und lässt den Zug nur mit einer Lok fahren, zeigt der rechte Knopf erwartungsgemäß keine Wirkung. Beim Aktivieren des linken Knopfes, wird das Ereignis "Zug betritt Gleis" für alle Weichen "scharf" geschaltet, durch welches die Weiche unter dem ersten Fahrzeig des eingetroffenen Zuges umgeschaltet wird. Das Flattern funktioniert hier also sowohl bei der Doppeltraktion als auch bei der Einfachtraktion. Auch hier kann man dem "Spuk" ein sofortiges Ende setzen, indem man den linken Knopf wieder deaktiviert. Frage an @Neo: Ist dieses Verhalten so gewollt? Oder wäre es nicht sinnvoller, anstatt den kompletten Zug in diesem Fall auf einen anderen Gleispfad umzusetzen, nur die unter dem Zug umgeschaltete Weiche wieder auf ihre ursprüngliche Weichenstellung zurückzusetzen? Viele Grüße BahnLand
Goetz Geschrieben 7. März 2021 Geschrieben 7. März 2021 (bearbeitet) Hallo Bahnland, die Frage ging zwar an Neo, aber darf ich trotzdem? vor 9 Stunden schrieb BahnLand: Ist dieses Verhalten so gewollt? Das Verhalten ist die logische Konsequenz aus den Paradigmen des MBS. Ein Zug hat ein einzelnes Fahrzeug, welches den "Anker" auf dem Gleis bildet. Alle übrigen Fahrzeuge im Verband werden entlang der aktiven Spur aufgereiht. Denn der ganze Zug muss Frame für Frame neu aufgestellt werden, um ihn zu bewegen. Den Rest muss Neo beantworten, weil er weiß, was ich nur raten könnte. Aber zumindest hast du jetzt ein erstes Bild davon, was dieses Verhalten bewirkt. Viele Grüße Götz Bearbeitet 7. März 2021 von Goetz Schreibfehler korrigiert
BahnLand Geschrieben 7. März 2021 Autor Geschrieben 7. März 2021 Hallo @Goetz, Danke für diese hilfreiche Information. Viele Grüße BahnLand
Neo Geschrieben 8. März 2021 Geschrieben 8. März 2021 Hallo BahnLand, Götz' Annahmen sind schon korrekt. Züge werden ausgehend vom vordersten Fahrzeug fortbewegt, indem die nachfolgenden Fahrzeuge einfach rückwärts entlang der aktiven Route angehängt werden. Das hat viele Vorteile, da im Normalfall die Annahme gemacht werden kann, dass sich Weichen unterhalb von Zügen nicht ändern. Viele Grüße, Neo
BahnLand Geschrieben 8. März 2021 Autor Geschrieben 8. März 2021 Hallo @Neo, Danke für die Erklärung. ...sieht jedenfalls lustig aus. Viele Grüße BahnLand
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