Henry Geschrieben 30. September 2015 Geschrieben 30. September 2015 Roco Line(hier wird noch dran gewerkelt)Diese Hinweise gelten für Roco Line Gleise mit und ohne BettungAllgemeine HinweiseVorgaben des HerstellersGleisraster : 230 mm * 61,6 mm230 mm = G1 = 1 ganzes gerades Gleis61,6 mm = Gleisabstand Weichen- und Gegenbögen haben unterschiedliche Radien Es gibt nur symmetrische Kreuzungen und Kreuzweichen (einfach oder doppelt) mit gleich langen Geraden.Distanzstücke für den Längenausgleich werden bei den diagonal (schräg) verlaufenden Gleisen mitgeliefert. Zielsetzung für MBS-DummygleiseEinbeziehung nicht darstellbarer Gleise in den sichtbaren Gleisverlauf. Das Gleisraster soll eingehalten werden. Ausgangsraster ist immer der Gleisabstand, der durch die Paßkreuze und ein gerades Gleis G1 gebildet wird. Die Gleisabfolge zwischen Hersteller-Vorlage und MBS-Umsetzung soll möglichst identisch sein. Weichen und ihre zugehörigen Gegenbögen sowie Kreuzungen werden hierbei angepaßt und ergeben exakte Dummygleise. Falsche Gleis-Definitionen werden im MBS-Katalog aufgespürt und berichtigt. Aufstellung einer grundsätzlichen Regel zur einfachen Anwendung des Dummy-Gleises Verwendete BeispieleEs wird ein Hinweis auf das Beispiel im Gleisplanbuch gegeben. Dabei entstehen 3 Bilder mit folgender Fragestellung:(X) Gleisauslage mit den Gleisen aus dem MBS-Online-Katalog. (paßt das MBS-Gleissystem aus dem Katalog ?) (Xa) Gleisauslage mit geänderten Gleisen nach der Herstellerangabe (entsprechen die Angaben den Gleisvorlagen ?) (Xb) Gleisauslage mit geänderten Gleisen zur Anpassung in ein homogenes Gleissystem (läßt sich ein in sich stimmiges Gleissstem darstellen ?) AbkürzungenWA = Weichenanfang WE = Weichenende BA = Bogenanfang BE = Bogenende K_ = Katalogname des Gleises (im Beispiel X), bei Gegenbögen sind K_ und H_ Bögen identisch H_ = Gleisname des Herstellers (im Beispiel Xa) D_ = Dummy-Gleisname im MBS (im Beispiel Xb) Roco Line Gegenbögen mit Dummy D0Um von dem abzweigenden Strang einer Weiche wieder in ein paralleles Gleis zu kommen wird ein Gegenbogen verwendet. Gegenbögen haben idealerweise den gleichen Radius wie die Weiche. Dies ist gegeben, wenn man 2 Links- oder 2 Rechtsweichen im Bogen aneinander steckt.Im Roco Line Gleissystem haben Weiche und Gegenbogen jedoch unterschiedliche Radien, weil im Weichenbogen noch eine 4 mm-Gerade enthalten ist. Der Radius des Gegenbogens ist daher größer, um die Differenz in der Gleisführung auszugleichen. Das funktioniert beim realen Aufbau gut. Kleine Unterschiede lassen sich wegdrücken.Beispiel 1 / siehe Gleisplanbuch Seite 49Diese Gleisführung entsteht, wenn wir die Gleise aus dem MBS-Online Katalog entnehmen: Der BogenAnfang BA liegt um 3,9 mm vom WeichenAnfang WA entfernt. Das BogenEnde BE liegt am Weichenende WE. Das Katalog-Gleis K_42528 verursacht einen kleinen Schienenversatz. Fazit: Der Gleisabstand wird nicht eingehalten.(Für Details klicke auf das Bild)Beispiel 1aWenn wir die Herstellermaße benutzen, legen wir den Bogenanfang an den Weichenanfang und fügen an das Bogenende noch eine 4 mm lange Gerade bis zum Weichenende an. Auch hier läßt sich mit dem Original Gegenbogengleis H_42528_ ein genauer Anschluss an das Raster finden. Der Bereich zwischen BE und WE bleibt allerdings unsichtbar und soll im nächsten Beispiel geschlossen werden.Beispiel 1bWir entfernen die unsichtbare 4 mm Gerade aus der Weiche und reduzieren den Radius des Gegenbogens auf den Weichenradius. Dadurch entsteht eine doppelt große Lücke, für die wir ein sichtbares Gleis von 8 mm Länge erstellen können. Dieses wird zwischen Weiche und Gegenbogen eingebaut und heißt D0, weil Weiche und Gegenbogen als reale Gleise direkt ohne Zwischenraum zusammengesteckt werden müssen. Das Dummygleis D0 hat also eine virtuelle Länge von 8 mm und ist real nicht vorhanden.hieraus folgt:Dummygleis D0 getrennt. Dabei ist es egal, ob der Gegenbogen aus einer Weiche oder einem separatem Gleis besteht.oder:Ist in der Planung ein Dummygleis D0 eingetragen, können die realen Gleise ohne Ausgleichstück direkt zusammengesteckt werden.Gegenbögen werden am Bogenende mit einem Roco Line Kreuzungen mit Dummy D4Eine Kreuzung besteht aus 2 gleich langen Geraden G1, die sich unter einem Winkel von 15° in der Mitte schneiden. Das diagonal verlaufende (kreuzende) Gleis muß größer sein als das Standardgleis G1 um das Rastermaß zu erreichen. Dazu muß man an den Enden der Kreuzung auf jeder Seite der Diagonalen ein 4 mm langes Gleis anstecken, welches 2-fach beim Erwerb einer Kreuzung (EKW, DKW) mitgeliefert wird.Beispiel 3 / siehe Gleisplanbuch Seite 49Zieht man die Gleise aus dem Katalog auf die Bodenplatte, ergibt sich folgendes Bild:Der BogenAnfang BA liegt um 3,9 mm vom WeichenAnfang WA entfernt. Das BogenEnde BE liegt am Weichenende WE. Im schräg verlaufenden Gleis der Kreuzung zeigt sich eine Lücke, die mit einem 4 mm Gleis D4x gefüllt wird. Das Gleis ist vorhanden, aber nicht sichtbar(Für Details klicke auf das Bild)Beispiel 3aWir ändern also wieder die Weiche H_42532 auf die Herstellerangaben wie in Beispiel 1a. Damit erhalten wir eine sichtbare Lücke von 8 mm zwischen Weiche und Kreuzung. die Lücke zum Gegenbogen ist mit 4 mm unverändert klein.Beispiel 3bWir entfernen die unsichtbare 4 mm Gerade aus der Weiche und reduzieren den Radius des Gegenbogens auf den Weichenradius. Dadurch entstehen zwei doppelt große Lücken zur Kreuzung, für die wir ein sichtbares Gleis von 8 mm Länge erstellen können. Dieses wird jeweils zwischen Weiche und Kreuzung sowie am anderen Ende zwischen Kreuzung und Gegenbogen eingebaut und heißt D4_. Das Dummygleis D4_ hat also eine virtuelle Länge von 8 mm und ist real 4 mm lang.hieraus folgt:Analog zum Gleisplanbuch werden am kreuzenden Gleis immer 2 Gleise D4_ angesteckt. Roco Line (Diagonal)-Weichen mit Dummy D8Schräg eingebaute Weichen benötigen eine Verlängerung in der Geraden von 8 mm, um im Raster von Länge und Gleisabstand zu bleiben. Dieses Gleis D8_ ist im Katalog vorhanden und darstellbar. Es wird also an das gerade Weichenende angesteckt. Obwohl es einfach aussieht, brauchen wir etwas mehr Vorstellungskraft.Beispiel 2 / siehe Gleisplanbuch Seite 49Mit den Weichen aus dem Katalog gibt es langsam aber sicher heftigere Probleme:(Für Details klicke auf das Bild)Durch den Versatz der Bogenanfänge der K_Weichen kann zwar das vorhandene Gleis D8_ einigermaßen an den letzten Katalog-Gegenbogen angefügt werden --- jedoch stimmen die Gleisabstände nicht mehr. Sie sind leicht versetzt.Mit den Weichen der Hersteller kommen wir der Darstellung näher. (Für Details klicke auf das Bild)Am Weichen-Anfang und- Ende von H_42533 gibt es eine 4 mm breite Lücke. Das Gleis D8_ paßt immer noch zum Herstellergleis H_42528. Nun werde ich aber ganz gemein und kürze den Gegenbogen auf den Weichenradius ... damit wird die 8 mm Lücke zum Gegenbogen 12 mm groß --- das sind theoretisch 4 + 8 mmziehe ich aber die Weiche Wr15_ an die 4 mm entfernte Gerade des mittleren Gleises G1_42510 heran, passen sowohl das Gleis D8_ an das Gleis R10_ als auch das nun in die neu entstandene 8 mm lange Lücke am BE bei Wl15 das Gleis D0_ (welches ja an das Bogenende von Wl15_ theoretisch anzustecken wäre) ... und alles ist wieder gut ....Schräg eingebaute Weichen werden immer in der Geraden mit einem Gleis D8_ getrennt. Fortsetzung folgt mit vielen Grüßen vonHenry
BahnLand Geschrieben 1. Oktober 2015 Geschrieben 1. Oktober 2015 Hallo,wenn es um das "Zusammenspiel" von Anlagenplanung am PC (z.B. mithilfe des Modellbahn-Studios) und dem realen Analgen-Aufbau geht, ist Henry immer der richtige Ansprechpartner! Dies ist wieder einmal eine sehr informative und anschauliche Beschreibung kleiner "Ungereimtheiten" zwischen "Theorie" und "Praxis", die dem bei der Planung seiner realen Anlage möglicherweise etwas "irritierten" Anwender garantiert weiter helfen. Bravo, Henry ! Viele GrüßeBahnLand
Henry Geschrieben 2. Oktober 2015 Autor Geschrieben 2. Oktober 2015 Hallo Bahnland,Deine anerkennenden Worte haben mich ermutigt, das Thema in Beitrag #1 zu ergänzen. Dabei war es unerheblich, ob Neo die Begrenzung der Gleisdarstellung zukünftig aufhebt, was ich sehr begrüßen würde. Das würde zwar die Dummygleise (fast) überflüssig machen, ist aber möglicherweise eine Hilfe für diejenigen, die sich aus was für Gründen auch immer ein eigenes Gleissystem ableiten möchten.Zugegeben, es ist etwas abstrakt gehalten, aber hoffentlich einigermaßen verständlich, was die Vorgehensweise angeht.Viele Grüße,Henry
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