Markus Meier Geschrieben 29. Dezember 2020 Geschrieben 29. Dezember 2020 Liebe Community Ich hab mal ne frage. Es ist ja so das so ein ICE Zug mit abstand am meisten Platz braucht. Dafür braucht es aber auch sehr sehr sehr seeeeehr weit gezogene Kurvenradien Diese sind auf einer Modellbahnanlage aufgrund des verfügbaren platzes ja nicht immer gegeben und oftmals eher zu eng. Trotzdem lassen viele ihre ICE züge darrauf fahren.( z. B ist mir das auf Youtube mit einem ICE starter Set aufgefallen deren kurven schon vom hersteller aus viel zu eng eigentlich sind ) Ich kämpfe da momentan selber mit. Hier gilt es eine ausgewogene Mischung zwischen verfügbarem Platz und einem noch machbaren Kurvenradius zu finden. Und es soll ja zumindest einigermaßen gleichmässig am ende ausschauen. Aber trotzdem ist es ist ja nur in den aller seltensten fällen so das der Kurvenradius realitätsgetreu auch so verbaut werden kann. Weil eben der Platz nicht da ist solche extrem lange kurven verbauen zu können. Das problem liegt hier auch nicht an der gesamtlänge des zuges sondern an den sehr langen Wagons Aber wie ist das in der realität, da fahren doch sicherlich auch ice züge auf strecken deren kurven hin und wieder mal zu eng sind Wenn der kurvenradius für die länge eines ice wagons zu eng ist kann man in einer kurve doch nicht mehr zwischen den wagongs durch gehen weil der knick dann zuweit auseinander geht. Wie wird dieses Problem eigentlich in der Realität gelöst ??? Werden da die türen zwischen den wagons automatisch geschlossen bis der Streckenabschnitt abgefahren ist ??? Was ist wenn ich in einem solchen falle beispielsweise ins Bordrestaurant gehen möchte oder verwandte die 3 Wagons vor mir sitzen besuchen möchte ??? Oder sucht die deutsche Bahn ihre ICE Strecken so aus das es zu solchen Situationen erst gar nicht kommen kann ??? Bitte da mal um Hilfe Markus
Goetz Geschrieben 29. Dezember 2020 Geschrieben 29. Dezember 2020 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Markus Meier: Aber wie ist das in der realität, da fahren doch sicherlich auch ice züge auf strecken deren kurven hin und wieder mal zu eng sind Nein, das tun sie nicht. Die Waggons eines ICE 1, 2 oder 3 sind mit grob 25 Metern Länge auch nicht außergewöhnlich lang. Nur der ICE 4 überragt die anderen etwas. Aber auch nicht so dramatisch, wie du vielleicht denkst. Die Waggons des ICE 1 und 3 haben im MBS meines Wissens "Modellbahnmaße" und sind nicht ganz maßstabsgetreu. vor 1 Stunde schrieb Markus Meier: sucht die deutsche Bahn ihre ICE Strecken so aus das es zu solchen Situationen erst gar nicht kommen kann ? genau. Und da die übrigen Fernverkehrswagen in etwa dieselben Längen haben, ist das nicht so schwer. Die Fernverkehrsstrecken sind schon dafür ausgelegt. Bearbeitet 29. Dezember 2020 von Goetz
BahnLand Geschrieben 29. Dezember 2020 Geschrieben 29. Dezember 2020 (bearbeitet) Hallo Markus, nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) beträgt der bei Hauptbahnen vorgeschriebene Mindestradius 300 m und bei Nebenbahnen 180 m. Bei den 26,4-m-Wagen der DB beträgt der Drehgestellabstand 19,0 m daraus lässt sich der seitliche Ausschlag des Wagen-Endes nach Pythagoras wie folgt berechnen: (Seitliche Abweichung) = Quadratwurzel aus (Bogenradius² - (Halber Drehgestell-Abstand)² + (Halbe Wagenlänge)²) - Bogenradius Bei 300 m Radius ergibt sich für 26,4-m-Wagen damit am Wagenende ein seitlicher Ausschlag von gerundet 14,0 cm und bei 180m Radius 23,3 cm. Die lichte Weite des Wagenübergangs beträgt bei den 26,4-m-Wagen mit Gummiwulst oder druckertüchtigtem Wagenübergang 110 cm. Damit bleibt dem Fahrgast des Wagenübergangs selbst bei 180 m Gleisradius genügend Platz, um zwischen zwei Wagen zu wechseln. In der S-Kurve müsste man den seitlichen Versatz zwischen den beiden Wagen verdoppeln. Aber S-Kurven ohne gerades Zwischenstück sind meines Wissens bei der DB verboten (selbst da würden die im 180m-Gegenbogen verbleibenden 60cm für einen Übergang zwischen 2 Wagen (gerade noch) ausreichen, aber die Gummiwülste würden hierbei schon ziemlich bedenklich gegeneinander verschoben sein). Die 300 m Mindestradius bei Hauptbahnen stellen dagegen für den Wagenübergang überhaupt kein Problem dar. Die ICE-Triebzüge besitzen zwischen den Wagenübergängen bewegliche Faltenbälge, die sich dem seitlichen Ausschlag der beiden Wagen angleichen. Deshalb findet da keine "Verengung" des Wagenübergangs-Querschnitts statt. Der Übergang ist hier in der Kurve "nur etwas verbogen". Die 180 m oder sogar 300 m im 1:1-Maßstab sind im Modell jedoch kaum darstellbar (im H0-Maßstab 1:87 wären das immerhin 2069 mm bzw. 3448 mm Radius). Viele Grüße BahnLand Bearbeitet 29. Dezember 2020 von BahnLand
Markus Meier Geschrieben 29. Dezember 2020 Autor Geschrieben 29. Dezember 2020 vor 1 Stunde schrieb BahnLand: Hallo Markus, nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) beträgt der bei Hauptbahnen vorgeschriebene Mindestradius 300 m und bei Nebenbahnen 180 m. Bei den 26,4-m-Wagen der DB beträgt der Drehgestellabstand 19,0 m daraus lässt sich der seitliche Ausschlag des Wagen-Endes nach Pythagoras wie folgt berechnen: (Seitliche Abweichung) = Quadratwurzel aus (Bogenradius² - (Halber Drehgestell-Abstand)² + (Halbe Wagenlänge)²) - Bogenradius Bei 300 m Radius ergibt sich für 26,4-m-Wagen damit am Wagenende ein seitlicher Ausschlag von gerundet 14,0 cm und bei 180m Radius 23,3 cm. Die lichte Weite des Wagenübergangs beträgt bei den 26,4-m-Wagen mit Gummiwulst oder druckertüchtigtem Wagenübergang 110 cm. Damit bleibt dem Fahrgast des Wagenübergangs selbst bei 180 m Gleisradius genügend Platz, um zwischen zwei Wagen zu wechseln. In der S-Kurve müsste man den seitlichen Versatz zwischen den beiden Wagen verdoppeln. Aber S-Kurven ohne gerades Zwischenstück sind meines Wissens bei der DB verboten (selbst da würden die im 180m-Gegenbogen verbleibenden 60cm für einen Übergang zwischen 2 Wagen (gerade noch) ausreichen, aber die Gummiwülste würden hierbei schon ziemlich bedenklich gegeneinander verschoben sein). Die 300 m Mindestradius bei Hauptbahnen stellen dagegen für den Wagenübergang überhaupt kein Problem dar. Die ICE-Triebzüge besitzen zwischen den Wagenübergängen bewegliche Faltenbälge, die sich dem seitlichen Ausschlag der beiden Wagen angleichen. Deshalb findet da keine "Verengung" des Wagenübergangs-Querschnitts statt. Der Übergang ist hier in der Kurve "nur etwas verbogen". Die 180 m oder sogar 300 m im 1:1-Maßstab sind im Modell jedoch kaum darstellbar (im H0-Maßstab 1:87 wären das immerhin 2069 mm bzw. 3448 mm Radius). Viele Grüße BahnLand ok Danke Dir für die ausführliche Erleuterung
Markus Meier Geschrieben 29. Dezember 2020 Autor Geschrieben 29. Dezember 2020 vor 2 Stunden schrieb Goetz: Nein, das tun sie nicht. Die Waggons eines ICE 1, 2 oder 3 sind mit grob 25 Metern Länge auch nicht außergewöhnlich lang. Nur der ICE 4 überragt die anderen etwas. Aber auch nicht so dramatisch, wie du vielleicht denkst. Die Waggons des ICE 1 und 3 haben im MBS meines Wissens "Modellbahnmaße" und sind nicht ganz maßstabsgetreu. genau. Und da die übrigen Fernverkehrswagen in etwa dieselben Längen haben, ist das nicht so schwer. Die Fernverkehrsstrecken sind schon dafür ausgelegt. Neija lieber Goetz. Beim Anlagenbau merkt man in den Kurven jeden millimeter einer Waggonlänge. Also auf der Anlage merk ich schon das der ICE 4 und die Bvmz Waggons deutlich mehr ausschwenken als der 3 er 😐☝️
Goetz Geschrieben 29. Dezember 2020 Geschrieben 29. Dezember 2020 vor 1 Stunde schrieb Markus Meier: Beim Anlagenbau ... Ich bezog mich - wie du an den zitierten Passagen siehst - auf deine Fragen zur realen Bahn
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