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Arnold N # 22


Spurwechsel

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Der Anstoß für diese kleine Anlage kam aus der Vergangenheit. Ich hatte früher eine Arnold-Anlage und fand beim Kelleraufräumen viele alte Kataloge. Irgendwie kam da die Sehnsucht auf, doch noch einmal eine Arnold-Anlage zu bauen, diesmal aber virtuell. Leider fand ich das alte Gleisanlagenbuch nicht mehr (befindet sich bestimmt in der untersten Lage der Umzugskartons mit den Modellbahnutensilien)  und so stöberte ich im Internet herum. Dabei stieß ich unter folgendem Link auf die Anlage 22 aus dem Gleisanlagenbuch 2 (Teil 1 war Technik, Teil 2 Baupläne).

Quelle: arnold___n_gleisanlagenbuch__band_2_gleisplne_3_lgw.jpg (1600×745) (deerbe.com)

Da ich mir nicht sicher bin ob eine Urheberverletzung vorliegt wenn den Plan einfach in dieses Dokument einfüge, gibt es hier lediglich den Link. Ich hätte zwar gerne die Erweiterung der Anlage gebaut, aber diesen Plan konnte ich leider nirgends im Internet finden.

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Bild 01: Draufsicht

 

Bei der Streckenführung handelt es sich um zwei Gleisovale mit eigenen Stromkreisen und einer Nebenstrecke (dritter Stromkreis). Die Nebenstrecke  zweigt vom äußeren Gleisoval ab, führt zum höher gelegenen Bahnhof 2 (im Gleisplanbuch steht: „Bergbahnhof“) und verläuft von dort aus wieder auf das Gleisoval zurück. Im „Talbahnhof“ (Bahnhof 1) ist dann noch ein Gleis als Minibetriebswerk vorhanden. Hierzu passend habe ich die Anlage in der Epoche III angesiedelt.

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Bild 02: Minibetriebswerk

 

Die Anlage wurde aus 100% Arnoldgleismaterial erstellt. An der einen oder andere Stelle reizte es mich schon sehr flexibel mit den Gleisradien und -längen umzugehen. Der Modelleditor bietet da ja grenzenlose Möglichkeiten, aber genau das wollte ich ja diesmal ausschließen.

Ein paar moderate Änderungen habe ich dann aber trotzdem vorgenommen. Der „Bergbahnhof“ (Bahnhof 2) bot keinen Platz für einen Inselbahnsteig und dieser war als solcher im Originalanlagenplan auch nicht vorgesehen. Hier gab es ledig ein Ausweichgleis im Standardparallelgleisabstand, sowie ein Gleis als Endbahnhof.

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Bild 03: Originalgleisplan mit Bergbahnhof als Endbahnhof und Ausweichgleis auf der Nebenstrecke 

 

Da ich aber ein Freund von rollenden Personenzügen bin, habe ich die Gleisabstände im  Bergbahnhof geringfügig vergrößert damit auch Personenzüge ohne Richtungswechsel hier halten können. An der Struktur des Gleisplans hat sich damit aber nichts geändert.

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Bild 04: Modifizierter Bergbahnhof mit Inselbahnsteig

 

Der zusätzliche Inselbahnsteig ist über eine Fußgängerbrücke erreichbar. Aufzüge und Fußgängertunnel gab es bei derart kleinen Bahnhöfen meiner Meinung nach noch nicht. Das Wartehäuschen und ein Stellwerk sind an die Westseite verlegt worden.

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Bild 05: Bergbahnhof von der Ostseite aus gesehen

 

Anstatt des Bahnhofsgebäudes befindet sich jetzt an der Ostseite ein Güterschuppen.

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Bild 06: Güterschuppen am Bergbahnhof

 

Beim Gelände mussten auch einige Änderungen durchgeführt werden. Die Streckenverläufe ließen sich nicht wie in der Anlagenzeichnung dargestellt realisieren. Es sei denn man würde Steigungen von über 30% bei der Bahn (Talbahnhofseinfahrt linke Seite) in Kauf nehmen. Außerdem habe ich Teile des Außenrings in Tunnel verborgen. Auf der linken Seite erschien mir das sinnvoll, da die linke Innenschleife nicht auf einer endlos langen Flachträgerbrücke zum Bergbahnhof ansteigen sollte.  

Außerdem musste die linke Straße aus ähnlichen Gründen entfallen (Steigung 100 % ). Hier zeigte sich erneut, dass der Zeichner zwar eine tolle Anlage in der Draufsicht (der Autor nannte es Luftbild) dargestellt hatte, das Gelände sich in dieser Form aber nicht halbwegs naturgetreu realisieren ließ.

Im nachfolgenden Bild habe ich die entfallende Straße braun eingezeichnet. Damit die Straßen überhaupt einigermaßen auf die Anlage passen und dabei befahrbar bleiben, wurden sie auf den Faktor 0,8 skaliert. In der Originalzeichnung würde der Skalierungsfaktor maximal 0,5 betragen. Zur Verdeutlichung der Höhenunterschiede und daraus resultierenden Steigungen sind die Höhen im linken Teil eingetragen. 

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Bild 07: Unrealistischer Streckenverlauf in der Originalzeichnung

 

Bleibt noch anzumerken, dass aus genau den gleichen Gründen Änderungen im rechten oberen Bereich vorgenommen wurden.

Eine weitere Änderung betrifft das Gleisbildstellwerk (GBS). Im Original befindet es sich mit Arnold Weichenschaltern an der Stelle, wo jetzt andeutungsweise eine kleine Ortschaft entstanden ist. Das GBS mit 3D-Studio-Bauelementen ist aber viel größer als das ursprüngliche Arnold-GBS . Selbstverständlich hätte auch die Skalierung der GBS-Bausteine verkleinert werden können. Das würde aber auf Kosten der Bedienbarkeit gehen und den Fahrspaß im manuellen Betrieb erheblich mindern.

Das Stellpult wurde deshalb in Originalgröße als „Schublade“ an der vorderen Anlagenkante installiert. Die „Schublade“ mit Stellpult lässt sich über den in der unteren rechten Ecke auf der Anlage montierten Tastschalter GBS motorisiert herausziehen oder reinschieben. Aber Achtung! Die Schalterstellung EIN bedeutet nicht, dass die Schublade eingefahren ist, sondern, dass das Stellpult eingeschaltet wurde. Entsprechend bedeutet AUS, dass das Stellpult ausgeschaltet wurde. Wobei der Begriff ‚ausgeschaltet‘ nicht korrekt ist. Das Stellpult lässt sich lediglich mangels Erreichbarkeit der Schaltelemente nicht mehr bedienen.       

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Bild 08: GBS-Tastschalter für die Schublade mit dem Stellpult

 

Die Anlage wurde im Automatikbetrieb veröffentlicht. Die Züge fahren in loser Reihenfolge abwechselnd über die Anlage und nach 10 Minuten ist der Ursprungszustand wieder erreicht. Wenn nichts weiter unternommen wird, wiederholt sich so ein Zyklus kontinuierlich.

Ihren besonderen Reiz entwickelt die Anlage aber im manuellen Betrieb. Obwohl es sich um einen relativ einfachen Gleisplan handelt, lässt sich ein interessanter Betrieb gestalten. Als Beispiel könnte die BR 24 vom Personenzug im Talbahnhof Gleis 5 abkuppeln und im „Mini-BW“ versorgt werden.  Oder aber ein weiterer Güterwagen wird beim Güterschuppen im Bahnhof 2 angeliefert. Bedingt durch die relativ große Anzahl an Zügen im Verhältnis zu den Fahrstrecken müssen hier clevere  Rangiermanöver durchgeführt werden. 

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Bild 09: Alle Gleise im Talbahnhof sind belegt. Jetzt die BR 24 vom Personenzug zum BW zu rangieren bedeutet diverse Rangiermanöver zu meistern.  

 

 

 

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Das Umschalten von Automatikbetrieb in manuellen Betrieb und umgekehrt geschieht im GBS (unten rechts) mit dem Tastschalter „Automatik / Hand“. Der Automatikbetrieb wird über die blaue Leuchte „Zyklus läuft“ angezeigt (Bild 11). Sie bleibt so lange eingeschaltet, bis der Zyklus abschließend beendet wurde. Sobald in den manuellen Betrieb umgeschaltet wird, Tastschalter „Automatik / Hand“ zeigt  „HAND“ an, wird der laufende Zyklus noch bis zum Programmende durchgeführt. Signalisiert wird dieses durch die blaue Leuchte „Zyklus wird beendet“ (Bild 12). 

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Bild 10: Handbetrieb (HAND)        Bild 11: Automatikbetrieb (AUTO)  Bild 12: Übergang AUTO/HAND    

 

Am Ende des Zyklus wird automatisch ein Reset (roter Tastschalter) durchgeführt. Das ist an dieser Stelle zwar nicht notwendig, hat sich aber als vorteilhaft herausgestellt. Spätestens wenn man in den Automatikbetrieb manuell eingreift und es zu einer Kollision von Zügen oder einer Blockade von Weichen bzw. Fahrstraßen kommt, ist diese Funktion sehr hilfreich. Mit Reset werden alle Fahrstraßen deaktiviert, alle Signale auf Rot gestellt und sämtliche Weichen entsperrt.

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Bild 13: Tastschalter Reset und 5 Fahrtregler für den manuellen Betrieb

 

Für einen problemlosen Ablauf im Automatikbetrieb müssen die Züge exakt wie auf dem  GBS mit den blauen Pfeilen gekennzeichnet in der richtigen Richtung an den Bahnsteigen geparkt werden. Anfangs plante ich den Programmstart flexibler zu realisieren. Jeder Zug hätte sich an irgendeiner Position befinden können und würde sein „Heimatgleis“ selbstständig anfahren. Aber das war dann doch zu viel Aufwand und es gab für mich keine elegante Lösung. Dafür fehlt es mir (noch?) an Fachwissen. Deshalb ist es jetzt eine reine (einfache) Ablaufsteuerung ohne Verzweigungen im Programm geworden.

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Bild 14: GBS vom Talbahnhof mit Richtungspfeilen und Kennzeichnung der Automatikstartposition

 

Die Gleisbesetztanzeigen habe ich bewusst so gewählt, dass die Fahrtrichtung am Bahnsteig auch ohne Blick auf die Anlage erkennbar ist. Ferner wird die auch die Durchfahrt an einem Signal angezeigt.

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Bild 15: Die Situation vom GBS in Bild 14 in der „Realität“

 

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Bild 16: Die gleiche Situation vom Osten aus gesehen

 

Bei allen Dampflokomotiven wurde der Rauch abgestellt. Bedingt durch die geringen Höhenunterschiede der Ebenen kam der Rauch sozusagen aus dem Erdreich sobald eine Lokomotive in einen Tunnel fuhr. Die geringen Höhenunterschiede hatte ich bewusst gewählt, damit die ohnehin schon steilen Steigungen der Gleise nicht noch unglaubwürdiger wurden.

Eine Zeit lang hatte ich versucht über die Ereignisverwaltung (EV) den Rauch beim Tunneleintritt auszuschalten und entsprechend bei der Ausfahrt aus einem Tunnel wieder einzuschalten. Manuel hatte ich das zuvor ausprobiert und der Effekt war überzeugend. Aber leider habe ich keine Möglichkeit das zu automatisieren gefunden; auch nicht in den Foren. Eventuell bekomme ich ja auf diesem Weg jetzt einen Tipp.

Zum Schluss noch ein paar Impressionen. Im Bild 17 unterquert der Güterzug mit der BR 80 ohne Dampf die mittigen Flachträgerbrücken. Eine Ebene höher ist der Schienenbus auf dem Weg zum Bergbahnhof.

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Bild 17: BR 80 und Schienenbus sowie der VW Käfer in Fahrt

 

Eine weiterer Eindruck: Vom Güterschuppen aus gesehen in Richtung Kleinstadt.

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Bild 18: Blick vom Güterbahnhof in Richtung Kleinstadt.

 

Nach den Impressionen noch ein Hinweis auf ein Problem bei den Fahrstraßen. Sobald sich ein Signal an einem Entkupplungsgleis befand, ließ sich die an dieser Stelle beginnende Fahrstraße nicht aktivieren. Es kam immer die Meldung: „Blockiert, warte auf Freigabe“. Da ich aber die Möglichkeiten der Fahrstraßen nutzen wollte, habe ich die Entkupplungsgleise durch normale Gleise ersetzt und alles funktionierte einwandfrei. Dieses Manko sah ich als nicht so tragisch an, da das Abkuppeln der Anhänger von der Lok ja auch im Steuerfenster der Lok erfolgen kann.

 

Wie geht es weiter? Götz hatte dankenswerterweise ein Video zum Thema Fahrstraßen mit GBS verbinden veröffentlicht. Das Tutorium ist meiner Meinung nach klasse und ermöglicht auch einem Amateur wie mich die Steuerung noch komfortabler zu gestalten. Allerdings muss ich dazu noch etwas (oder etwas mehr?) lernen, üben und probieren. Tja, und das dauert noch etwas.

 

Beste Grüße

Spurwechsel

 

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Einwandfrei!

In der Übersicht dachte ich noch, dass die linke Auffahrt zum Bergbahnhof etwas "eckig" daher kommt, aber auf deinen Bildern sieht das trotzdem toll aus!

 

Zu deinem Rauchproblem: Ich habe das in meiner Anlage "Loitz" auf Anraten von @Roter Brummer mit der EV lösen können:

 

Außerdem würde ich diese tolle Anlage auch in die Katgorie "Anlagen" verschieben lassen! Hier kommt sie nicht richtig zur Geltung!

 

Bearbeitet von Bahnalltag
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Moin Bahnalltag,

 

vielen Dank  für die positive Einschätzung. 

Den Gleiswendel hätte ich übrigens auch "eleganter" gestaltet. Aber ich wollte unbedingt den Originalgleisplan nachbauen. 

Vielen Dank für den Tipp mit der Platzierung meiner Beschreibung. Ich bin da nicht so geübt. Neo (ich gehe mal davon aus dass er es war) hat es dankenswerterweise korrigiert. 

 

Beste Grüße 

Spurwechsel

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