Henry Geschrieben 17. Oktober 2020 Geschrieben 17. Oktober 2020 (bearbeitet) Version 6 des Modellbahnstudios Die Bearbeitung von Gleisen wurde grundlegend geändert. Gleise sind nun grundsätzlich Splines. Vereinfacht gesagt kann die Gleisgeometrie nicht nur wie bisher im Gleiseditor bearbeitet sondern auch direkt in der Anlage manipuliert werden. Dazu gibt es neue Hilfsmittel, die nachfolgend beschrieben werden sollen. Es wird gezeigt, wie man maßgenau vorgehen muß um mit handelsüblichen Gleisen eine genaue Gleisauslage zur Planumsetzung zu erhalten. Querneigung eines Gleises Wenn das Gleis in einer Kurve und Steigung liegt, wird das MBS normalerweise die Gleise verwinden (verdrehen). Unser Fall liegt etwas anders. Wir möchten zu Anfang eine konstante Querneigung (Überhöhung) in einer Kurve erzeugen, wobei die Gleisachse zunächst waagerecht bleiben soll. Dazu bauen wir die Kurve zuerst in der Waagerechten (z = 90°) auf. q = 0,1 = 5,7° = 10% Das erste Kurvengleis soll am Anfang keine (=0%) und am Ende 10% Querneigung q haben. Bei den nachfolgenden Gleisen bleibt die Querneigung bei 10% konstant. Dazu muß man an jedem Gleisende das Rotationsgiszmo unter dem blauen Pfeil auswählen. Dann sieht man ein gelbes Quadratmit dem Rotationsgiszmo und kann die Querneigung neu auf 5,7° einstellen. Zur Zeit zeigt man mit dem Mauszeiger bei gedrückter linker Taste auf den gelben Kreis um die y-Achse und zieht die Maus nach oben oder unten, bis sich der gewünschte Querneigungswinkel einstellt. Das soll vereinfacht werden. Die Gleise verbinden sich. Am letzten Bogengleis wird die Querneigung wieder auf 0% zurückgeführt . Bei dieser Bearbeitung wird das Schotterbett nach innen abgesenkt und nach außen angehoben. Die Achse bleibt derweil auf einer konstanten Höhe. Die Lokomotive zeigt bei der Fahrt im konstanten Querneigungsbereich 5,7° in der x-Rotation an. Das ist ok. Wir passsen das Gelände an. Die Breite soll etwa dem Gleisabstand entsprechen. Die Trasse sieht etwas interessanter aus. Die Querneigung ist nur im Kurvenbereich vorhanden. Das Gelände hat sich der Querneigung des Gleises angepasst. Die Gleisachse verläuft aber immer noch waagerecht. Das ist gewollt. Bis bald grüßt Henry Bearbeitet 17. Oktober 2020 von Henry Rechtschreibung
Henry Geschrieben 18. Oktober 2020 Autor Geschrieben 18. Oktober 2020 Das Bearbeiten von Gleisen (Splines). Wenn wir uns ein neues Gleis auf die Platte legen, fallen uns am Gleisanfang und -ende die blauen Dreiecke und die Pluszeichen auf. Beim Überfahren mit der Maus wechselt die Farbe in Grün. Die Ausgangshöhe war 50 mm. Grünes Plus bedeutet, daß hier ein weiteres Gleis angefügt werden soll. usw. Das grüne Dreieck öffnet das Rotationsgiszmo zur Bearbeitung am Gleis. Zieht man mit gedrückter LMT in der Y-Achse, verändert man die Gleislänge der X-Achse, verändert man den Radius oder die Form des Gleises der Z-Achse, hebt man das Gleis an. Die Querneigung wird am Kreis um die Y-Achse eingestellt. Die Werte in Klammern sind die Veränderung vom letzten Wert. Viele Grüße, Henry
MX1954LL Geschrieben 18. Oktober 2020 Geschrieben 18. Oktober 2020 Hallo Henry, danke für diese Anleitung, es funktioniert bestens. So kommt man immer besser mit V6 klar. Gruß Lothar
Henry Geschrieben 18. Oktober 2020 Autor Geschrieben 18. Oktober 2020 Links- oder Rechtsbogen ? diese Frage hatten wir uns bisher nicht stellen müssen. Man sieht ja in Fahrtrichtung, ob es links oder rechts herum weitergeht. Bei gebogenen Gleisen mußten wir das Gleis nur um 180° drehen, um die Richtung zu wechseln. Im Bild sehen wir in Fahrtrichtung einen Linksbogen. Ist das aber so ? Gleise werden im Onlinekatalog normalerweise ohne Vorzeichen des Winkels gespeichert. ein Rechtsbogen hat kein oder positives Vorzeichen, ein Linksbogen hat ein negatives Vorzeichen. Im Gleiseditor zeigt es sich nun, daß es sich um einen Rechtsbogen handelt. Der Anfangspunkt des Bogengleises im Gleiseditor (unten) liegt deshalb am freien Ende des Gleises (auf der Platte). Das war auch früher so. Jetzt gibt es einen Unterschied, wenn wir das Gleis geometrisch ändern. (R=600)Alles ist verrutscht ! Nicht ganz, der Anfangspunkt des Gleismodells ist an seiner Stelle geblieben. Durch die Änderung hat es aber neue Modellkoordinaten bekommen, sodaß der Endpunkt nicht mehr am geraden Gleis anschließen kann. Jetzt machen wir aus dem Rechts- einen Linksbogen mit -30°. Anfang an der Geraden, Ende an der Fluchtstange Im Gleiseditor sieht es auch nach Linksbogen aus: Wir ändern den Bogenradius auf 600 mm bei - 30°Die Kurve wurde geändert. Der Anfangspunkt liegt am geraden Gleis, neue Objektkoordinaten und neuer Objekt-Endpunkt. Wenn man das Prinzip von Rechts-und Linksbogen mit den unterschiedlichen Auswirkungen auf Anfangs-und Endpunkte verinnerlicht hat, hat man Überraschungen in der Gleisauslage besser im Griff. Viele Grüße, Henry
Henry Geschrieben 28. Oktober 2020 Autor Geschrieben 28. Oktober 2020 (bearbeitet) Steigen und Fallen Ich verwende nachfolgend reale Maße aus dem Märklin C-Gleissystem und verzichte bewußt auf Änderungen der Gleisgeometrie durch Stauchen, Drehen und Verbiegen. Mit dem MBS ist maßgenaues Arbeiten möglich. Modellbahner haben meist wenig Platz zur Verfügung, müssen aber große Höhenunterschiede überwinden, um Strecken kreuzungsfrei zu überführen. Was tun ? Im Maßstab 1:87 benötigt man hierzu etwa 10 cm Höhenunterschied. Die Steigung könnte auf der Länge eines Halbkreises überwunden werden, das wären 10 cm auf ~ 2,2 m bzw ~ 5% . Das ist machbar. Wir brauchen aber oft kürzere Ausdehnungen. Was liegt näher, als den zu überbrückenden Höhenunterschied und die dazugehörigen Rampenlängen zu halbieren, indem man von der halben Höhe ausgeht und den Höhenunterschied innen mit einem Gefälle (-5cm) und außen mit einer Steigung (+5cm) verwirklicht ? Das innere Gleis liegt auf Höhe 50 mm und ist in der Kurve um 10 % geneigt. Wir konstruieren nun das parallele Gleis im System-Abstand von 77,5 mm im Bogen über 120°. Wir wählen ein Gleis und kopieren es irgenwohin ... und klicken Pfad folgen. Es erscheint folgender Hinweis: wir klicken auf dasselbe Gleis und (scheinbar) nichts passiert (Abstand 0,0 legt die Kopie auf das selektierte Ausrichter-Gleis), es sei denn, wir geben einen Parallelabstand (77,5) ein. Liegt das Gleis zur falschen Seite, muß man den Pfad umkehren. Durch Anklicken weiterer Gleise werden nun neue Parallelgleise erzeugt. Man muß dabei aber im Hinterkopf behalten, daß die Objektnamen nicht geändert, sondern übernommen werden. Ein Gleis 24130 kann also durchaus ungeprüft zu 24230 werden. Fertig ist unser Parallelbogen mit gleicher Querneigung Nun müssen wir nur noch die Steigungs- und Gefällestrecke anpassen. Unser Paßkreuz rutscht nach unten und nach oben Geländeanpassung: Fertig für Heute, meint Henry Bearbeitet 29. Oktober 2020 von Henry
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