Zusammenstellung einer Varlist aus vorhandenen mbe-Dateien
Hallo zusammen,
nachdem ich in diesem Beitrag beschrieben hatte, wie man aus Modellen, die als mbe-Datei verfügbar sind, durch Austauschen der Texturen andere Anstrich-Varianten herstellen kann, möchte ich nun hier beschreiben, wie man mehrere in einzelnen mbe-Dateien abgelegte gleichartige Modelle als Variationen zu einem Modell zusammenfassen kann.
Die Methode, anstelle einer einzelnen x-Datei eine varlist-Datei in den Katalog des Modellbahn-Studios hochzuladen, in der bis zu 32 x-Dateien aufgelistet sein können, die dann als Variationen zu einem einzigen Katalog-Modell zusammengefasst werden, ist nicht auf mbe-Dateien anwendbar. mbe-Dateien können im Modellbahn-Studio nur "importiert" werden und werden dann immer als eigenständiges Modell im Katalog des Modellbahn-Studios abgelegt.
Für die nachfolgende Beschreibung habe ich als "Anschauungsobjekt" das Modell der Schnellfahrlok 61 001 für den Henschel-WEgmann-Zug von @Franz ausgesucht, ...
Bild 01: BR 61 001 im Einsatz mit Henschel-Wegmann-Zug
..., von der ich nach der im oben genannten Beitrag beschriebenen Methode eine Variante mit schwarzem Anstrich erstellt habe.
Bild 02: BR 61 001 im Nachkriegs-Einsatz
Die Lok war nach dem Krieg noch für wenige Jahre beim BW Bielefeld in diesem Anstrich vor gewöhnlichen Schnellzügen im Einsatz, wurde aber dann schon anfangs der 1950er Jahre verschrottet.
Die schwarze Lok entstand aus der Originallok nach der im oben zitierten Beitrag beschrieben Methode durch Austausch zweier Original-Texturen gegen zwei umgefärbte Texturen, bei welchen die die violetten, beigen und hellgrauen Bereichen durch ein fast schwarzes Grau und die Beschriftungen ersetzt wurden:
Bild 03: Originaltexturen (oben) und Tauschtexturen (unten) für die Schnellfahrlok 61 001
Die hier zu beschreibende Aufgabe besteht nun darin, beide Modelle als Variationen eines gemeinsamen Modells zusammenzufassen.
Analyse und Identifizierung der für eine solche Varlist benötigten und zu erstellenden Dateien
Hierzu müssen wir uns zuerst die Zusammensetzung der mbe-Dateien für ein Einzelmodell und für eine Liste von Modell-Variationen etwas näher anschauen:
Betrachten wir zunächst das mbe-Modell der originalen 61 001. Als "getarntes" ZIP-Paket enthält diese die Datei "Entity.dat" und in einem weiteren Unterverzeichnis "Henschel BR 61 100_LOD0" des Verzeichnisses "Models" neben verschiedenen Texturen im dds-Format die Datei "Henschel BR 61 100_LOD0.nbm", welche die eigentlichen Modelldaten der Stromlinien-Dampflok enthält.
Sowohl die nbm-Datei für als auch die Datei "Entity.dat" sind im Prinzip nicht lesbar. Es gibt nur an wenigen Stellen ein paar in Klartext ausgeführte Abschnitte, die man als Betrachter interpretieren kann.
Bild 04: nbm-Datei der Stromliniendampflok 61 001
Ich habe in den beiden Bildern 04 und 05 die interpretierbaren Klarschrift-Sequenzen zur besseren Übersicht jeweils mit eingefügten Zeilenvorschüben untereinander geschoben. In den Originaldateien (die ja eigentlich keine Textdateien sind) gibt es diese Zeilenvorschübe nicht.
Am Ende der nbm-Datei für die Schnellfahrdampflok erkennt man, dass ein "_PEP"-Objekt als Dampferzeuger eingebaut wurde, und dass das Modell 2 LoD-Stufen besitzt. Die Referenzen auf die Texturen sind quer über die gesamte Datei verstreut, was vermuten lässt, dass sie immer genau dann referenziert werden, wenn sie bei einem bestimmten Bauteil für die Texturierung benötigt werden.
Bild 05: Datei "Entity.dat" zur Stromliniendampflok 61 001
Bei der Datei "Entitiy.dat" werden am Anfang in Klarschrift unter anderem die Bezeichnung des Modells, die Lokalisierung der nbm-Datei innerhalb der mbe-Verzeichnisstruktur und ein Hinweis auf die Sounddatei mit Content-ID aus dem Online-Katalog für die Realisierung des Dampfgeräuschs ausgegeben. Dies sind Metadaten, die sich entweder auf eine Variation des Modells beziehen (hier ist es eine einzige Variation), oder die für alle Variationen gleichermaßen gültig sind.
Um dies zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Struktur einer mbe-Datei für eine fertige Varlist. Betrachten wir hierzu beispielhaft die 3 mbe-Dateien "Schienenbus VT 98.mbe" für die Schienenbus-Variationen, "SBB Ae 47.mbe" für die Variationen der schweizerischen Buchli-Lok Ae 4/7, und "Tram RT Typ A.mbe" für die Variationen des Reutlinger Straßenbahn-Triebwagens.
Bild 06: Interne Verzeichnis- und Dateistruktur von mbe-Dateien
Hierbei ist zu beachten, dass die Modellbahn-Studio-Versionen V3 und V4 beim Erzeugen einer mbe-Datei für die hier relevanten Verzeichnisse und Dateien unterschiedliche Bezeichnungen verwenden. In der folgenden Tabelle wurde beispielhaft der Schienenbus aus Bild 06 herangezogen:
Bild 07: Vergleich wichtiger Bezeichnungen in den Versionen V3 und V4 des Modellbahn-Studios
Die als Basis für die Herstellung der Varlist für die Dampflok 61 001 herangezogene mbe-Datei wurde im Modellbahn-Studio V3 hergestellt, weshalb in der in Bild 05 auszugsweise gezeigten Entity.dat die dort verwendeten Bezeichnungen enthalten sind. Varlist-Dateien können aber erst mit V4 erzeugt werden, sodass hier die Bezeichnungen aus Bild 06 zu berücksichtigen sind.
Im Hauptverzeichnis "Model" der in Bild 06 abgebildeten Verzeichnis- und Dateistrukturen findet man nun für jede Variation ein separates Unterverzeichnis, in welchem sämtliche Variations-spezifischen Daten abgelegt sind. Die Bezeichnungen dieser Verzeichnisse entsprechen exakt den Variations-Bezeichnungen innerhalb des Modells im Modellbahn-Studio.
Bild 08: Variationen-Auswahl-Listen im Modellbahn-Studio
Jedes Variationen-Verzeichnis enthält genau jene nbm-Datei und die zugehörigen Texturen im dds-Format, welche für diese Variation relevant sind. Wurden wie beim Schienenbus oder der Ae 4/7 die Variationen aus einem Modell nur durch "Tausch" von Texturen hergestellt, müssen die Texturen - wie in dem früheren Beitrag beschrieben - dieselben Namen wie die Original-Texturen verwenden, und auch die nbm-Datei bleibt dieselbe. Entsprechend sieht man hier in der obigen Übersicht identische Textur-Bezeichnungen (tatsächlich für unterschiedliche Texturen) und auch dieselbe nbm-Dateibezeichnung (hier ist es sogar dieselbe Datei).
Beim Beispiel des Trambahn-Triebwagens in der Spalte ganz rechts wird zwar für die nbm-Dateien auch immer derselbe Name verwendet (so vom Modellbahn-Studio generiert). Aber hier sind in den Dateien teilweise wirklich unterschiedliche Modelle realisiert.
Bei den Modellen des Schienenbusses und der Ae 4/7 kommt noch jeweils ein "Cockpit"-Verzeichnis dazu, welches das Modell (nbm-Datei und Texturen) für die Darstellung der Cockpit-Ansicht enthält. Beim Straßenbahn-Modell wurde keine Cockpit-Ansicht realisiert, weshalb hier dieses Verzeichnis fehlt.
Das Cockpit-Verzeichnis gibt es - wenn vorhanden - nur einmal. Es kann also für alle Variationen des Modells nur eine gemeinsame Cockpit-Ansicht bereitgestellt werden. Dies erklärt insbesondere, warum die braune Variante der Ae 4/7 in der Cockpit-Ansicht eine grüne Innenwand und grüne Instrumente besitzt, während diese, wenn man sich mit einer anderen Kamera dem Führerstand nähert, eine hellgraubraune Farbe besitzen.
Auch die Datei "Entity.dat" gibt es für das gesamte Modell nur einmal. Sie enthält die "Metadaten" für das gesamte Modell, worin insbesondere die Referenzen auf die einzelnen Variations-Verzeichnisse enthalten sind.
Werfen wir einen kurzen Blick auf einige nbm-Dateien und die Entity.dat-Dateien der oben aufgelisteten mbe-Modelle:
Bild 09: Ausschnitt aus nbm-Datei einer Schienenbus-Variation
Die nbm-Datei für die erste Variation des Schienenbusses enthält neben den Referenzen auf die Schienenbus-Texturen auch die Referenzen auf die x-Dateien für die LoD-Stufen auf dem Rechner des Erbauers. Bei den nbm-Dateien für die anderen (neu hinzugekommenen) Schienenbus-Variationen sind diese x-Datei-Referenzen genauso wenig enthalten wie bei den nachfolgenden nbm-Datei-Beispielen. Ich kann das nur feststellen, aber nicht erklären.
Bild 10: Ausschnitt aus nbm-Datei einer Ae 4/7-Variation
Die Ae 4/7-Modelle enthalten zusätzliche Animationen _AnimRun, _AnimRunPositive und _AnimRunNegative, die vom Modellbahn-Studio beim Starten der Lok automatisch aktiviert und beim Anhalten wieder deaktiviert werden. Zu jeder Animation sind zusätzlich jene mit einem Namen versehenen Baugruppen aufgelistet, welche jeweils animiert werden sollen.
Bild 11: Ausschnitt aus nbm-Datei einer Straßenbahn-Variation
Auch das Straßenbahn-Modell enthält Animationen, die jedoch hier vom Benutzer selbst zu steuern sind. Hier habe ich die Liste der jeweils betroffenen Baugruppen der Übersichtlichkeit wegen nicht mehr via Zeilenvorschub nach vorne gezogen, sondern hinten abgeschnitten.
Bild 12: Ausschnitt aus Entity.dat für Schienenbus-Varlist
Die Datei "Entity.dat" listet für jede enthaltene Variation deren Bezeichnung und ihre Lokalisierung innerhalb der mbe-Verzeichnisstruktur auf. Selbiges gilt für das Cockpit-Modell mit der Bezeichnung "Standard", das es - sofern wie hier vorhanden - nur einmal gibt und auf alle Variationen gleichermaßen angewendet wird. Ferner ist bei diesem Modell auch eine Sound-Datei aus dem Online-Katalog mit der zugehörigen Content-ID aufgelistet.
Bild 13: Ausschnitt aus Entity.dat für Ae 4/7-Varlist
In der "Entity.dat" für das Modell der Ae 4/7 kommt noch eine Auflistung aller eingerichteten Animationen hinzu.
Bild 14: Ausschnitt aus Entitiy.dat für Straßenbahn-Varlist
In der "Entity.dat" für den Straßenbahn-Triebwagen fehlen die Referenzen auf die Cockpit-Kamera und die Sound-Datei, weil beides für dieses Modell nicht eingerichtet ist. Ansonsten entspricht die Struktur der "Entity.dat" den vorangehenden Beispielen (die Liste der enthaltenen Variationen ist hier aufgrund ihrer Menge von oben her abgeschnitten).
Auf unser Projekt "2 Variationen der Dampflok 61 002 in einer mbe-Datei" bedeutet dies, dass eine mbe-Datei erzeugt werden muss, die im Verzeichnis "Model" zwei Unterverzeichnisse für die beiden Modell-Variationen enthält, und deren Datei "Enitiy.dat" entsprechend auch Bezüge zu beiden Modell-Variationen besitzt.
Vorgehensweise bei der Herstellung einer mbe-Datei für mehrere Modell-Variationen
Wie kann man aber nun eine solche mbe-Datei herstellen, welche mehrere Variationen eines Modells beinhaltet? Es wird insbesondere eine Datei "Entity.dat" benötigt, in welchen die Variationsbezeichnungen selbst und die Unterverzeichnisse für die einzelnen Variationen, die in dem Verzeichnis "Model" enthalten sein müssen, aufgelistet werden. Da es sich bei der "Entity.dat" nicht um eine lesbare Datei handelt, und zumindest mir nicht bekannt ist, mit welchem Programm man eine solche Datei "ordentlich" öffnen und bearbeiten könnte, musste ich mir einen "Trick" überlegen, wie man diese Datei anderweitig herstellen könnte.
Die Lösung besteht im Erstellen eines "Platzhalter"-Projekts, in welchem die Datei "Entity.dat" beim Export in eine mbe-Datei mit ihren "Meta-Daten" korrekt erzeugt wird, und welche auch die korrekte Verzeichnisstruktur für das Varlist-Modell enthält. Allerdings stellen die darin enthaltenen nbm-Dateien und Texturen nun die Platzhalter-Objekte dar. Diese kann man aber nun gegen die Original-Dateien aus den mbe-Dateien der Einzel-Objekte austauschen. In ein zip-Paket zusammengefasst und die Endung nach "mbe" geändert, hat man nun das gewünschte mbe-Modell mit allen vorgesehenen Variationen.
Nachfolgend werden die hierfür durchzuführenden Einzelschritte beschrieben:
Erstellen eines Platzhalter-Modells
Mithilfe des verwendeten 3D-Konstruktionsprogramms (Sketchup, Blender usw.) wird ein minimalistisches Modell erzeugt (es genügt eine einfache quadratische Fläche). Die erzeugte x-Datei heiße beispielsweise "Dummy.x". Wenn die zu einer Varlist zusammenzufassenden Modelle Animationen besitzen, muss in die x-Datei um eine simple AnimationSet-Definition ergänzt werden. Im nachfolgend abgebildeten Beispiel ist dies eine Skalierung des gesamten Modells, welches mit der Bezeichnung "_Global_" des gesamten Objekts versehen wurde:
Bild 15: Dateien des Dummy-Projekts
Die hier abgebildete um die AnimationSet-Definition ergänzte x-Datei wird zur Unterscheidung gegenüber der x-Datei ohne AnimationSet-Definition mit "DummyAnim.x" bezeichnet. Für die Variante mit Animation wird zusätzlich noch eine anim-Datei benötigt die entsprechend mit "DummyAnim.anim" bezeichnet wird. Zusammen mit der Texturdatei ist hiermit die Voraussetzung geschaffen, um hieraus Platzhalter-Varlist-Objekte mit und ohne Animation erzeugen zu können.
Diese x-Dateien werden später mithilfe einer Varlist-Datei für alle Variationen, die in der zu erstellenden mbe-Datei enthalten sein sollen, in das Modellbahn-Studio hochgeladen und das so erstellte Modell dann als mbe-Datei exportiert. Diese Datei enthält dann eine "Entity.dat"-Datei
Sollten die zu erzeugenden Modell-Variationen eine Cockpit-Kamera und/oder eine Rauchentwicklung besitzen, müssen die entsprechenden Einträge in der jeweiligen x-Datei ergänzt werden:
Bild 16: x-Datei für das Cockpit-Objekt (für die Anzeige mit der Cockpit-Kamera)
Wenn das Modell (mit allen Variationen) eine vom Erbauer des Modells erstellte Cockpit-Ansicht (für die Cockpit-Kamera-Ansicht) enthalten soll, wird hierfür eine weitere x-Datei benötigt, die als zusätzlichen Frame den "_CCP"-Frame enthalten muss.
Biel 17: Einbinden des Cockpit-Objekts beim Hochladen des Modells in das Modellbahn-Studio
Diese Datei wird beim Hochladen des aus allen zu berücksichtigenden Variationen bestehenden Gesamtmodells in das Modellbahn-Studio im 3D-Modelleditor bei den "Eigenschaften" unter "Cockpit" eingebunden. Sie erscheint dann in der endgültigen mbe-Datei als Abschnitt "Cockpit" (siehe Bild 06).
Für die zu erstellende mbe-Datei für die Variationen der Dampflok 61 001 ist sie nicht relevant, weil hier auch schon im Original-Modell keine Cockpit-Ansicht realisiert ist.
Soll im zu erzeugenden Modell eine Rauchentwicklung integriert sein (und das ist in unserem Dampflok-Modell sehr wohl relevant), muss die als Platzhalter hochzuladende x-Datei einen "_PEP"-Frame enthalten:
Bild 18: PEP-Objekt für Rauchgenerator
Aufgrund dieses Frames wird beim Hochladen der x-Datei in das Modellbahn-Studio bei den Eigenschaften im 3D-Modelleditor eine zusätzliche Eigenschaft "Dampfpartikel" angezeigt, die nun dort konfiguriert werden kann.
Bild 19: Eigenschaft Dampfpartikel im 3D-Modelleditor
Jetzt fehlt nur noch eine Varlist-Datei, in der die Variationen spezifiziert werden, die letztendlich in der endgültigen mbe-Datei enthalten sein sollen. Auch in dieser Varlist-Datei wird zunächst die mit einem Rauchgenerator-Frame bestückte Dummy-Datei "DummyPEP.x" aus Bild 18 hergenommen:
Bild 20: Varlist-Datei für Dummy-Modell mit Variationen
Jetzt kann das Platzhalter-Modell in das Modellbahn-Studio (beim vorliegenden Beispiel als Fahrzeug) hochgeladen werden:
Bild 21: Platzhalter-Modell im 3D-Modelleditor
Erwartungsgemäß sieht man hier nur das Quadrat des Dummy-Modells. Aufgrund des "_PEP"-Frames in der x-Datei sieht man aber auch schon eine Rauchfahne, die man nun noch über die Einstellung "Dampfpartikel" aus Bild 19 konfigurieren kann.
Bild 22: Sound-Zuweisung
Ferner besitzt die Ursprungslok ein Dampfgeräusch, das mit übernommen werden soll. Hierzu markiert man den zunächst ohne Klammer da stehenden Eintrag "_SoundRun" und klickt dann darüber den "Verändern"-Button an. Man kann nun ein Geräusch aus dem Online-Katalog zuweisen. In Bild 05 waren die Metadaten für die originale Stromliniendampflok 61 001 abgebildet, die insbesondere als Sound-Referenz die Content-ID 8D0D2E8A-C712-4C12-9061-96830D51F3ED enthielten.
Bild 23: Dampf-Sound "Henschel"
Gibt man diese als Suchbegriff ein, bekommt man sofort das zugehörige Geräusch angezeigt und kann dieses auswählen. Die Auswahl wird dann hinter dem Schlüsselwort "_SoundRun" in Klammern angezeigt (siehe Bild 22). Das "Platzhalter"-Modell kann nun im Modellbahn-Studio abgespeichert werden und zeigt nach seiner Platzierung auf der Bodenplatte auch korrekt die spezifizierten Variationen an.
Bild 24: Variationen des Platzhalter-Modells
Wenn man die Fläche nun auf dem Gleis in Bewegung setzt, fängt sie auch zu qualmen an!
Umwandeln des Platzhalter-Modells in das gewünschte Modell mit Variationen
Das jetzt fertig vorbereitete Platzhalter-Modell wird nun als mbe-Datei exportiert und durch Abändern der Endung nach "zip" in ein zip-Paket umgewandelt. Die enthaltenen Dateien können nun mit der vorhandenen Verzeichnisstruktur in ein Arbeitsverzeichnis übertragen werden.
Bild 25: Struktur der neuen mbe-Datei
Bild 26: Inhalt der neuen Datei Entity.dat
Die dort vorgefundene Verzeichnisstruktur und die Referenz darauf in der Datei "Entity.dat" stimmen nun schon mit der Zielkonfiguration überein. Lediglich die Dateien in den Variationsverzeichnissen (nbm- und dds-Dateien) repräsentieren noch das Platzhalter-Modell und müssen durch die entsprechenden Dateien aus den mbe-Dateien des originalen Dampflok-Modells und der daraus abgewandelten Variation im Bundesbahn-Look ersetzt werden:
Bild 27: Neues Modell-Paket
Im obigen Bild rechts ist die neue Verzeichnis-und Datei-Struktur des Platzhalter-Modells aus Bild 25 abgebildet. Hiervon werden die Verzeichnisse für die neue endgültige Verzeichnis- und Dateistruktur (in der Bildmitte) übernommen und die Dateien selbst verworfen. Stattdessen werden aus den mbe-Dateien der Einzelmodelle (im Bild links) die Dateien in die neue Struktur übernommen. Die beiden nbm-Dateien müssen allerdings umbenannt werden, weil - wie schon bei Bild 07 angemerkt - in den Versionen V3 und V4 des Modellbahn-Studios verschiedene Namenskonventionen verwendet werden. Dies ist jedoch problemlos möglich, weil in den Metadaten der Datei "Entity.dat", die ebenfalls von "rechts" übernommen wird, nur auf die Datei-Namen und Verzeichnisse, aber nicht auf deren Inhalte Bezug genommen wird. Und in den nbm-Dateien selbst existiert offenbar kein Bezug nach außen, der mit der hier gezeigten Vorgehensweise in Konflikt geraten könnte.
So - jetzt noch schnell aus der mittleren Spalte des obigen Bildes (Verzeichnis "Model" mit komplettem Inhalt und Datei "Entity.dat") ein ZIP-Paket geschnürt und die Endung auf "mbe" umgesetzt. Und schon kann die mbe-Datei in das Modellbahn-Studio hochgeladen werden ("Katalog – Importieren …").
Das Ergebnis kann man danach direkt in der Katalog-Vorschau betrachten:
Bild 28: Ergebnis-Varlist in der Katalog-Vorschau
Schon beim Hochladen wird man in den meisten Fällen bemerken, dass der Dampf "an der falschen Stelle" austritt. Dies liegt daran, dass man aus den Dateien des ursprünglichen mbe-Modells keine Information über die Position des Rauchgenerators herausbekommt (zumindest konnte ich bis jetzt nichts entdecken), und die Koordinaten im "_PEP"-Frame der x-Datei (siehe Bild 18) zunächst nur "frei erfunden" sind. Gerade in der x-Richtung (erste Koordinate) muss man da deshalb etwas herum probieren, bis man die richtige Position herausgefunden hat.
Hierbei muss man nicht das komplette hier beschriebene Szenario jedesmal neu durchspielen. Es genügt, wenn man bei jedem Iterationsvorgang folgende Schritte ausführt:
In der x-Datei (Bild 18) neue Koordinaten für den Rauchgenerator eingeben.
Das im Modellbahn-Studio (hoffentlich) noch vorhandene Platzhalter-Modell durch erneutes Hochladen der varlist-Datei überschreiben (hierdurch bleiben alle Konfigurationsparameter erhalten).
Neu generiertes Platzhalter-Modell als mbe-Datei exportieren und in zip-Datei umwandeln.
Datei "Entity.dat" in die Datei- und Verzeichnisstruktur für das endgültige Modell aufnehmen (alte "Entity.dat" überschreiben).
Datei-und Verzeichnisstruktur mit neuer "Entity.dat" zu zip-Paket verschnüren und in mbe-Datei umwandeln.
mbe-Datei erneut in das Modellbahn-Studio importieren.
Leider gibt es keinen kürzeren Weg, um einen ursprünglich an falscher Position sitzenden Rauchgenerator an die richtige Stelle zu bugsieren. Aber meistens hat man den "Richtigen" Austrittspunkt nach spätestens 3 bis 4 Iterationsschritten gefunden.
Vorgehen bei Modellen mit Animationen
Besitzen die Einzelmodelle, die zu einer "Varlist" zusammengefügt werden sollen, Animationen (diese müssen für alle Variationen die gleichen sein, weil sie nur einmal in der Datei "Entity.dat" definiert werden), muss die für das Platzhalter-Modell verwendete x-Datei eine "primitive" AnimationSet-Definition enthalten (wie in Bild 15 gezeigt). Es genügt hier, "irgend eine" AnimationSet-Definition anzugeben, da sie selbst im Modell nicht ausgewertet, sondern durch die Animations-Definitionen im "richtigen" Modell ersetzt werden.
In der dazu gehörenden anim-Datei müssen die in der Datei "Entity.dat" des Original-Modells vorgefundenen Animationen berücksichtigt werden (siehe beispielhaft die Bilder 10 und 11). Für diese beiden Beispiele müssten für die Erstellung des entsprechenden Platzhalter-Modells folgende anim-Datei-Inhalte definiert werden:
Bild 29: anim-Datei für das Beispiel Ae 4/7
Bild 30: anim-Datei für das Beispiel Straßenbahn-Triebwagen
Dass hier für alle Animationen immer die Zustände 0 und 1 als Anfangs- und Endposition angegeben sind, liegt daran, dass die AnimationSet-Definition aus Bild 15 nicht mehr Zustände besitzt. Dies macht aber nichts aus, weil es bei dem Platzhalter-Modell auf Datei-Inhalte bezogen nur auf den korrekten Inhalt der Datei "Entity.dat" ankommt. Und dort werden nur die Animations-Namen, aber nicht deren Start- und Endpositionen aufgelistet. Wichtig ist nur, dass über die Animations-Referenzen in der Datei "Entity.dat" die in den letztendlich übernommenen nbm-Dateien der Original-Modelle enthaltenen Animationen, die dort mit den "richtigen" Anfangs- und Endpositionen implementiert sind, korrekt identifiziert werden.
Die Animations-Referenzen wären dann für die beiden genannten Beispiele in der mit dem Platzhalter-Modell erzeugten Datei "Entity.dat" wie in den Bildern 13 und 14 dargestellt abgelegt.
Viele Grüße
BahnLand